Neviges-Roman Roman-Detektivin schnüffelt in Neviges

Neviges. · Autorin Tanja Heinze las beim Bürgerverein Hardenberg-Neviges aus ihrem neusten Kriminalroman.

 Die Wuppertaler Schriftstellerin Tanja Heinze begeisterte beim Bürgerverein Hardenberg-Neviges mit der Lesung aus ihrem Kriminalroman „Drohnenopfer“, der teilweise in Neviges spielt.

Die Wuppertaler Schriftstellerin Tanja Heinze begeisterte beim Bürgerverein Hardenberg-Neviges mit der Lesung aus ihrem Kriminalroman „Drohnenopfer“, der teilweise in Neviges spielt.

Foto: Ulrich Bangert

Ein schöner Tag Ende Mai vergangenen Jahres auf der Hundewiese am Westfalenweg in Wuppertal unweit des Fernmeldturms: Während Mathilde Krähenfuß die Sonne auf einer Bank genießt und ihrer Hündin „Lotte“ beim Spielen zusieht, nähert sich am blauen Himmel ein merkwürdiges Flugobjekt, das sich bald als Drohne entpuppt. Eine Klappe öffnet sich, ein Schuss verbreitet Panik unter den Hundehaltern. Karl von Horsten, der wohlhabende Leiter einer Wuppertaler Bankfiliale, liegt tödlich getroffen am Boden – ein Mordanschlag. Das Interesse der Hobbydetektivin und Mitarbeiterin der „Ronsdorfer Gazette“ ist geweckt.

So beginnt der Kriminalroman „Drohnenopfer“, aus dem die Autorin Tanja Heinze jetzt vor den Mitgliedern des Bürgervereins Hardenberg-Neviges las. „Die Zuhörer waren sehr interessiert und haben viel gelacht“, freute sich die Autorin über das große Interesse.

Neviges spielt in dem Roman eine wichtige Rolle: Auf der Elberfelder Straße, ganz in der Nähe der Wallfahrtskirche, hat sie den konspirativen Sitz einer Scheinfirma angesiedelt. Ein älteres Ehepaar regelt die Geschäfte, weiß aber nicht genau, wer ihnen dafür das Gehalt zukommen lässt. Daneben existiert in dem Roman am Rande von Neviges ein geheimer, unterirdischer Bunker. In der „Abwehr-Abteilung-NRW“ der Bundeswehr wird unter anderem an Drohnen geforscht.

Eine solche soll den Bankier erschossen haben. Der ist eine schillernde Persönlichkeit, der eine Geliebte mit Kind im Hessen hat und daneben einer Freimaurerloge angehört, in der es kräftig rumort. Mathilde Krähenfuß entschlüsselt so nach und nach mit Hilfe ihres Neffen Herbert Mucke, einem Kriminalhauptkommissar bei der Wuppertaler Polizei, die komplizierten Verhältnisse.

Bereits seit ihrem ersten Roman „Götterdämmerung“ hat Tanja Heinze viele Fans in Neviges. Dazu kommt eine enge Beziehung zu dem Ort seit ihrer Kindheit. „Ich habe viele Verwandte dort, als Schülerin von Sankt Anna habe ich viele Wallfahrten nach Neviges unternommen.“ Außerdem schätzt die ehemalige Leistungsschwimmerin die Velberter Bäder, allerdings taucht sie selten im Nevigeser Panoramabad als vielmehr im Velberter Parkbad und im Langenberger Nizzabad ein. „Neviges hat noch was zu bieten, wenn Wuppertal zu ist“ so ihre Erkenntnis.

„Mein nächster Roman, der in einigen Wochen erscheint, ist auch wieder viel in Neviges angesiedelt. Eine Boutique wird eine Rolle spielen und die umstrittene Bebauung der „Kleinen Höhe“. „Ich habe da jemanden, der das Gelände kauft. Dazu kommt ein Mord im Wuppertaler Skulpturenpark.“ Viel mehr möchte sie nicht verraten, lässt aber durchblicken, dass die Recherche für das neueste Werk sehr schwierig war. „Es geht um Genetik. Ein Angst-Gen gibt es tatsächlich, ich habe ein „Panik-Gen“ erfunden.“

Den Spaß am Schreiben hat die 43-Jährige bereits in der Grundschule gefunden. Dann lernte sie den Beruf der Krankenschwester, den sie wegen eines Bandscheibenvorfalls nicht mehr ausüben kann. An der Wuppertaler Universität studierte sie Philosophie, arbeitete als Werbetexterin und im Musikmanagement. Inzwischen lebt sie von der Schriftstellerei. Kritiker bezeichnen übrigens die Hauptfigur Mathilde Krähenfuß als die Miss Marple von Wuppertal. Tanja Heinze hat ein Original zum Leben erweckt, das seinesgleichen sucht.

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