Neviges Rhythmus-Chor stimmt im Dom auf die Adventszeit ein

Neviges. · Für zahlreiche Besucher markiert das festliche Konzert des Chores den Auftakt der Vorweihnachtszeit.

 Der Rhythmus-Chor begeisterte bei seinem Konzert im Mariendom.

Der Rhythmus-Chor begeisterte bei seinem Konzert im Mariendom.

Foto: Ulrich Bangert

Zum nunmehr 42. Mal hatte das Ensemble unter der Leitung von Manfred Hagling in die Wallfahrtskirche eingeladen, und das besinnliche und internationale Programm begeisterte einmal mehr das Publikum im vollbesetzten Mariendom. Besonders herzlich begrüßte Vorsitzende Brigitte Hagling den Sängerpater Hubertus Hartmann: Das Ehrenmitglied des Ensembles hatte am Vortag seinen 90. Geburtstag gefeiert. „Wir freuen uns riesig, dass Sie bei uns sind“, sagte die Nevigeserin. Inzwischen auf einen Rollstuhl angewiesen, bedankte sich der Franziskaner für das Ständchen des Chores schmunzelnd mit einem Seitenhieb auf sein Alter: „Wer 90 wird ist selber schuld.“

Nach dem musikalischen Auftakt „Advent ist ein Leuchten“ – der Titel des Stücks war zugleich das Motto des Konzerts – mit der zehnjährigen Jana Büeck-Deschner als Solistin steuerte Pater Hubertus einige Gedanken zum Advent bei: „Was wird wohl aus der Zukunft werden?“ Vom Warten auf das Licht – „Advent ist Warten“ – schlug er den Bogen zu der Frage, ob Gott uns in Anbetracht von Krieg, Mord und Totschlag nicht vergessen habe? „Die Welt ist nicht schuld“, schloss der Franziskaner, „sie ist das was wir daraus gemacht haben.“

Anna Rau sang portugiesische Weise „Adeste fideles“

Nach dem stimmungsvollen „Still zünden wir ein Licht nun an“ ging es international weiter: Mit „Adeste fideles“ stand eine bekannte, aus Portugal stammende Weise auf dem Programm, die einfühlsam von Anna Rau mit einem Sopran-Solo und Julian Schlipköther mit einem Solo an der Trompete getragen wurde. Die Reise führte mit „Als die Welt verloren“ nach Polen, was Kathrin und Teresa Junert auch musikalisch unterstrichen: Das Duo sang die dritte Strophe der Adventsweise auf Polnisch. Einer Volksweise aus Böhmen folgte die Rückkehr auf die iberische Halbinsel: Passend zum spanischen Titel „Gesang der Engel“ wirkten Anna Rau, Nathalie Scherberich und Aylin Leoni Sezer als Chor im Chor. Immer wieder anrührend ist „Möge die Straße uns zusammenführen“: Das auch als „Irische Segenswünsche“ bekannte Lied des in Langenfeld tätigen Lehrers und Komponisten Markus Pytlik ist inzwischen sogar Bestandteil des neuen katholischen Gesangbuchs. Die zweite Strophe trug die 13-jährige Zerda Kilic als Solistin vor.

Da die Mitglieder des Nevigeser Ensembles auch ausgewiesene Abba-Fans sind, durften einige Stücke der schwedischen Kultband nicht fehlen. Mit einer musikalischen Hommage würdigte das Ensemble außerdem den 200. Geburtstag des deutsch-französischen Komponisten Jacques Offenbach, der als Begründer der modernen Operette gilt. Während der Chor die „Barcarole“ aus „Hoffmanns Erzählungen“ erklingen ließ, intonierte Petra Kubernus „Dernier Souvenier ou Valse de Zimmer“ auf der Orgel. Danach ging es schwungvoll in die Gefilde von Gospel und Spiritual: „Good News“ und die „Rivers of Babylon“ brachten das Publikum schnell zum Mitklatschen.

Pater Hubertus läutete
das „Ave Maria Glöckchen“

Besinnlich klang das Konzert der 40 Sänger und Musiker von Rhythmus-Chor und Rhythmus-Parenten-Chor mit „Sancta Maria“ und dem „Ave Maria Glöcklein“ aus – letzteres mit tatkräftiger Unterstützung von Pater Hubertus, wie es seit Jahren Tradition ist. Das Publikum dankte mit reichlich Applaus für das Konzert und mehrere Zugaben. Thorsten Hilgers hat es sehr gut gefallen: „Der Chor kombiniert Besinnlichkeit und frohe Rhythmen“, lobt der Langenberger, der das Konzert seit vielen Jahren besucht. Für Elisabeth Paßmann und Erika Seidel, ebenfalls langjährige Gäste des Chores, ist es alljährlich die Einstimmung auf den Advent. „Für mich ist das Konzert alle Jahre die Eröffnung der Weihnachtszeit“, sagt auch Angelika Dörrenhaus. Die Wallfahrtskirche fasziniere sie: „Ich liebe den Mariendom, seine stimmungsvolle Atmosphäre“, bekennt die Velberterin. Der Abschied der Franziskaner bedeute eine schwere Zäsur: Sie sei zwar evangelisch, habe aber immer eine Verbindung zu der Kirche und den Franziskanern gehabt.

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