Ratingen: Tippfehler wurde falschem Juristen zum Verhängnis

Im gefälschten Zeugnis schrieb er „Westfahlen“.

Ratingen/Düsseldorf. Ein Tippfehler hatte ihn verraten: "Nordrhein-Westfahlen" stand auf dem Staatsexamen des Juristen. Für seinen Arbeitgeber war schnell klar - das Zeugnis ist gefälscht. Mit dem manipulierten Papier hatte sich der Ratinger im März vergangenen Jahres bei der Architektenkammer NRW beworben. Die Kammer stellte den Mann ein.

Vier Monate später flog der Schwindel auf. Denn das zweite Staatsexamen hatte der Mann zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht, er durfte sich deshalb nicht "Volljurist" nennen. Am Mittwoch wurde der 40-Jährige vom Düsseldorfer Amtsgericht zu 2000 Euro Geldstrafe verurteilt. Er hatte die Tat zugegeben. Allerdings: "Ich habe nach meinem Bewerbungsgespräch mitgeteilt, dass ich doch kein zweites Staatsexamen habe. Der Geschäftsführer wusste also Bescheid."

Das wies der Geschäftsführer zurück: "Wir hätten ihn niemals eingestellt, wenn wir das gewusst hätten." Weil der Mann juristische Unsicherheiten zeigte, sei er stutzig geworden und hätte sich dessen Unterlagen näher angesehen. Dort fiel dann auch das "Westfahlen" auf. Bei genauer Recherche hätte der Vorgesetzte des Angeklagten herausgefunden, dass es am Tag der angeblichen Zeugnisausstellung gar keine juristische Prüfung gab.

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