Ratingen: Spieleautoren treffen Fans im Arkadenhof

Ratingen. Vielleicht war es der Name des Verlagshauses, der Klaus-Jürgen Wrede zu Ruhm und Ehre verholfen hat: Hans im Glück - so heißt der Münchener Verlag, in dem der Spieleautor mit seiner Idee landen konnte.

Viel schiefgehen konnte da wohl nicht mehr. Jedenfalls wurde Wredes Erfindung "Carcassonne" vor ein paar Jahren zum "Spiel des Jahres" gekürt und mittlerweile gibt es etliche Erweiterungen, damit es inmitten von französischen Straßen, Wiesen und Klöstern nicht langweilig wird.

Auch Heinrich Glumpler landete vor zwei Jahren mit Perry Rhodan einen Überraschungserfolg in der Spieleszene. Jetzt trafen beide Spielemacher bei einer so genannten "Spielungen" - in Anlehung an Lesung - in Uwe Frohns’ Geschäft von Spiel & Buch im Arkadenhof auf ihre Fans.

Was lag also näher, als eine spannende Fachsimpelei unter Spielwütigen? Berührungsängste hatten die Autoren jedenfalls nicht. Sie erzählten munter, wo und wie ihnen die besten Einfälle kommen. "Ich war im Urlaub in Carcassonne und das Spiel war danach eher ein Zufall", erinnert sich Klaus-Jürgen Wrede, der im richtigen Leben als Religionslehrer sein Geld verdient.

Allzu viele Prototypen hat er damals jedenfalls nicht gebraucht, um mit seiner Idee beim Verlag zu punkten. Auch Heinrich Glumpler erzählte vor interessierten Zuhörern, wie er zu seinen Spielideen kommt: Meistens in der Badewanne oder unter der Dusche. "Da hab’ ich die meiste Ruhe", verriet der Kölner Informatiker. Seine Einfälle sammelt er später auf dem Computer. Die Spannendsten stehen ganz oben und irgendwann fängt Glumpler an zu basteln.

Für die Spielefans war es reizvoll, "einmal das Gesicht hinter dem Spiel zu sehen", sagte Stephan Raub. Er war gekommen, um die beiden Autoren kennenzulernen und vielleicht zu erfahren, ob es schon neue Ideen gibt. Was ein gutes Spiel ausmacht? Da ist sich der Hobbyspieler ziemlich sicher: Es muss auch nach dem dritten Durchgang spannend bleiben.

Das sieht übrigens auch Thomas Fedder so, der als freiberuflicher Spieleerklärer einen nicht weniger interessanten Job hat wie die Autoren selbst. Eine gute Spielanleitung ist für den Erfolg des Spieles wichtig, weiß er. Manchmal muss er die sogar noch als professioneller Spieleerklärer zu Hand nehmen. Man kann nicht alle Details wissen, gibt er zu.

Wer Lust auf Spiele hat, sollte sich übrigens das kommende Frühjahr vormerken. Dann wird Thomas Fedder die Spiele für die Ratinger Spieletage aussuchen. Und irgendwas von Klaus-Jürgen Wrede und Heinrich Glumpler wird bestimmt auch dabei sein.

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