Ratingen: Sanierung des Bürgerhauses bereitet Probleme

Die nördliche Giebelseite des Bürgerhauses bröckelt und muss im Mai grundsaniert werden. Kosten: 200 000 Euro.

Ratingen. Die Auschreibungen laufen, im Mai soll endlich mit den Arbeiten begonnen werden. Dann wird die Bruchsteinfassade an der nördlichen Giebelwand des Bürgerhauses grundsaniert. Wie die WZ berichtete, hapert es vor allem mit dem Mörtel. Da ihm offenbar zu wenig Bindemittel beigemischt wurde, rieselt er seit geraumer Zeit aus den Fugen der Bruchsteinfassade oder wird vom Regen herausgewaschen. Der Frost dieses Winters hat sein übriges dazu beigetragen.

Nachdem immer wieder Mörtel von der Fassade gebröckelt war und auch Steinstücke sich aus der Wand gelöst hatten, stellte die Stadt ein Gerüst vor die Giebelseite und hängte Schutzplanen davor.

Gerade erst haben noch einmal Gutachter die Fassade inspiziert, um sich ein Bild vom Ausmaß der Schäden zu machen. Auch wurden Mörtelproben zur Laboruntersuchung genommen. "Wir lassen natürlich alle Fugen überprüfen, gehen inzwischen aber davon aus, dass mindestens die Hälfte ersetzt werden muss", sagt Manfred Pannes, Leiter des Hochbauamtes.

Ersetzt werden müssen natürlich auch alle losen oder brüchigen Steine. "Wenn das nur so einfach wäre", sagt Pannes und weist auf ein weitere Schwierigkeit hin: Die Bruchsteine am Bürgerhauses sind ist an manchen Stellen einfach als Fassade vor das Mauerwerk gesetzt, an anderen Stellen bilden sie jedoch direkt das Mauerwerk. Ein Hauptproblem sei aber, die passenden Steine zu finden. Da das historische Bürgerhaus unter Denkmalschutz steht, dürfen nur von der Struktur her gleiche Steine verbaut werden. Pannes geht davon aus, dass entsprechende Fachfirmen, die sich auf solche Reparaturen spezialisiert haben, auch diesen Sandstein auf Lager haben. Auf jeden Fall müssen die Arbeiten mit den zuständigen Denkmalbehörden abgestimmt werden. Dazu kommt noch eine weitere Schwierigkeit. Die aktuelle Fassade ist seit zig Jahren Wind und Wetter sowie der Luftverschmutzung ausgesetzt und entsprechend verwittert. Neu eingesetzte Steine müssen diesem Aussehen angepasst sein, um das Erscheinungsbild des Bürgerhauses nicht zu beeinträchtigen.

Rund 200 000 Euro werden bislang für die Sanierung der Giebelwand veranschlagt. Natürlich werden auch die übrigen Seiten der Fassade überprüft. "Da sehen wir aber keinen sofortigen Handlungsbedarf", sagt Pannes. Auch müsse niemand fürchten, dass einem im Vorbeigehen die Fassade entgegen kommt: Die Standfestigkeit der Giebelwand sei gegeben.

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