Ratingen: „Prozesse-Dieter“ muss erneut vor Gericht

Ratingen. „Prozesse-Dieter“, Deutschlands„Prozesshansel Nr. 1“, muss am kommenden Mittwoch erneut vor Gericht. Ersoll 66 Mal Amtsträger beleidigt haben.

Der Prozess gegen denSozialhilfeempfänger findet am Ratinger Amtsgericht bei Düsseldorfstatt. Der 72-Jährige hat wegen notorischer Beleidigungen bereits einJahr hinter Gittern verbracht. Gegen seine erneute Verurteilung wehrter sich mit der Behauptung, er sei schuldunfähig, weil er zwanghafthandele. Ein Psychiater hatte dies teilweise bestätigt.

Sollte das Gericht der Expertise zustimmen, dürfte der ehemaligeSportlehrer möglicherweise bald straffrei Beamte und Juristenbeleidigen. „Prozesse-Dieter“ könnte dann sogar Entschädigung für dasJahr verlangen, das er hinter Gittern verbringen musste.

Der selbst ernannte „König der Kläger“ hat der Justiz mit rund 230Klagen bereits reichlich Arbeit beschert. In seinem regenSchriftverkehr mit Behörden wurde der renitente Senior regelmäßigausfällig. Richter, Sozialamtsmitarbeiter, Rechtspfleger und auch einenBürgermeister soll er beleidigt haben. Die Wortwahl reichte dabei vonTitulierungen wie „Abschaum“, „Faschisten“, „Hunde-Rotte“ bis„Doppel-Null“.

Das Amtsgericht in Ratingen hatte nach der erneuten Anklage zunächstdas Problem, einen unbefangenen Richter zu finden, der noch keineStrafanzeige gegen den Mann gestellt hatte und noch nicht selbst vonihm beleidigt worden war.

Der „König der Kläger“ hatte sich jahrelang mit Behörden und Justizangelegt. Versagte ihm das Sozialamt seine Wünsche, zog er vor Gericht.So erstritt er sich unter anderem eine Klobürste und neue Unterhosenvom Sozialamt. Im Gerichtssaal war er schon mit einem T- Shirt mit derAufschrift „Asozial ist geil“ erschienen.

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