Ratingen: Kindergeschichten zwischen Pferden, Heu und Laptop

Autorin: Vier Bücher hat Petra Gutkin veröffentlicht. Ihr neuestes Werk spielt im Wilden Westen.

Ratingen. Im Stall frisst das Pferd "Sugar" Haferflocken, in der Luft schwirren Fliegen herum, Stroh liegt auf dem Aphalt um die Quarter Horse (Westernpferd) Range in Haan Gruiten herum - und immer wieder sind die Pferde zu hören, wenn sie lautstark wiehern. Das ist der Ort, an dem die Ratingerin Petra Gutkin inspiriert wird. Denn sie schreibt Kinderbücher. Und das mit Leib und Seele.

Das Westernreiten macht sie nun schon seit mehr als 20 Jahren. Ihr Pferd "Sugar" besucht Gutkin regelmäßig. Schließlich will das Westernpferd geritten und versorgt werden. "Und hier, auf der Ranch, bin ich auch auf die Geschichten für mein letztes Buch gekommen", sagt Gutkin. Bill und Jamiro heißen die beiden Jungs, die in ihrem Kinderbuch die spannendsten Wildwest-Abenteuer erleben.

Immer wieder liest die Autorin Passagen daraus vor, um deutlich zu machen, worum es ihr geht. "Kinder sollen Spaß am Lesen haben. In der Schule wird denen das oft vermiest, weil Druck dahintersteckt. Mit meinem Büchern hoffe ich, dass die kleinen Leser merken, wie schön es ist, Geschichten zu lesen."

Sie selbst sei in einer Familie aufgewachsen, in der viele Geschichten erzählt wurden. "Das war immer spannend und hat schließlich auch dazu geführt, dass ich auch meinen Kindern vorgelesen habe." Und auch erzählt. Denn schon damals, als Gutkins Kinder noch klein waren - mittlerweile sind sie erwachsen - hat die Ratingerin sich Geschichten ausgedacht. "Doch zu Papier habe ich sie nie gebracht. Irgendwann, als meine Kinder groß waren, haben sie gesagt, ich solle doch alles mal aufschreiben", erinnert sich Gutkin. Gesagt, getan - und so hat sie schon innerhalb eines Jahres vier Bücher veröffentlicht.

Für sie selbst ist das erstaunlich. "Als Schülerin habe ich nicht gerne Aufsätze geschrieben, das ist aber bei den Kinderbüchern ganz anders", sagt sie. "Wenn ich einmal beim Schreiben bin, bin ich so in die Geschichte versunken, dass ich für nichts anderes mehr einen Sinn habe." Und so schreibt Gutkin, die hauptberuflich als Justizbeschäftigte beim Oberlandesgericht in Düsseldorf arbeitet, gut und gerne zwei bis drei Kapitel an einem Wochenende, "wenn es sehr gut läuft".

Aber auch Recherche müsse sein. "Meine Geschichten sind zwar ausgedacht, spielen aber an realen Orten. Und da müssen die Fakten stimmen. "Zumal die Kinder so auch noch einen Gewinn haben. Sie lernen ganz nebenbei beim Lesen und Zuhören, wenn ihn jemand vorliest."

Das große Geld will sie mit ihren Büchern nicht machen. "Das Schreiben ist ein Hobby von mir." Freuen würde sich Gutkin trotzdem, wenn ihre Werke auf Resonanz stoßen. "Deshalb habe ich jetzt auch schon einige Exemplare an Kindertagesstätten und Grundschulen geschickt. Mal schauen, was sich daraus ergibt. Vielleicht mögen die Leute ja meine Geschichten und wollen Nachschub haben. Ideen für Abenteuer meiner Protagonisten habe ich noch genug im Kopf."

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