Velbert Rathaus: Bisher wollen drei an die Spitze

Velbert · Nach Esther Kanschat (Grüne) gab am Wochenende Rainer Hübinger, der Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD bekannt, dass er gegen Amtsinhaber Dirk Lukrafka (CDU) antreten will.

 Der Gewinner der Wahl im September bezieht das Bürgermeisterbüro im Velberter Rathaus.

Der Gewinner der Wahl im September bezieht das Bürgermeisterbüro im Velberter Rathaus.

Foto: WZ/Ulrich Bangert

. Der Vorstand des Ortsvereins hatte Rainer Hübinger zuvor einstimmig nominiert. Der möchte die Prozesse in der Stadt künftig offener und transparenter gestalten und mehr Teilhabe der Bürger erreichen. Prioritäten sieht Hübinger bei ÖPNV, Kitas und Schulen: „Es geht natürlich auch darum, möglichst viele Inhalte der SPD umzusetzen.“ So habe es in der Vergangenheit leider zu oft nur Kompromisse gegeben. Letztlich sei die Kandidatur auch ein Signal, dass die SPD noch da sei, so Hübinger. Der gebürtige Nevigeser (55) ist Lehrer für Chemie und Geschichte, ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Er engagiert sich seit 1985 kommunalpolitisch, wurde 1989 erstmals in den Rat gewählt.

Bereits im Mai 2019 hatte der Vorstand der CDU Dirk Lukrafka einstimmig als Kandidaten für eine zweite Amtszeit nominiert „Es gibt noch viele Projekte, die ich in der Zukunft anpacken will. Velbert hat die Weichen für eine lebhafte Innenstadt und eine gute Wirtschaftsstruktur gestellt, nun heißt es dranbleiben, damit die Stadt weiter aufblüht“, sagte der amtierende Bürgermeister. Der 52-Jährige ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er begann 2004 seine Tätigkeit bei der Stadt Velbert als Betriebswirt und Volljurist und ist seit 2005 Mitglied der Velberter CDU. 2014 wurde Lukrafka erstmals zum Bürgermeister gewählt. Anfang März sollen Lukrafka und Hübinger von den Mitgliedern ihrer Ortsverbände auch offiziell als Bürgermeisterkandidaten nominiert werden.

Die Mitglieder des Ortsverbandes Bündnis 90/Die Grünen hatten schon Mitte Oktober Esther Kanschat einstimmig zur Bürgermeisterkandidatin gewählt. Nachhaltigkeit sei oberstes Gebot: „Ich möchte, dass sich Velbert zukunftsorientiert und nachhaltig aufstellt, in allen Bereichen. Dafür braucht man keine rückwärtsgewandten Mammutprojekte, sondern eine ausgewogene und umsichtige Stadtentwicklung“, so Kanschat.

Lehrerin ist seit elf Jahren Fraktionsvorsitzende

Die promovierte Chemikerin unterrichtet Chemie und Physik am Geschwister-Scholl-Gymnasium und ist verheiratet: „Wir sind eine große Patchwork-Familie und haben zusammen sieben Kinder.“ Seit 2002 ist die 53-Jährige lokalpolitisch bei den Grünen aktiv, seit elf Jahren deren Fraktionsvorsitzende im Rat.

Die Linke und die Piraten-Partei haben ebenfalls beschlossen, einen Kandidaten oder eine Kandidatin ins Rennen zu schicken. Einen Namen wollte Harry Gohr, Fraktionsvorsitzender der Linken, aber noch nicht nennen: „Das wird Mitte Februar eine Mitgliederversammlung entscheiden.“ Bei den Piraten steht die Kandidatenkür voraussichtlich Anfang März auf der Tagesordnung, sagte Martin Schwarz, Chef der Piraten im Rat.

FDP, Velbert anders und UVB haben sich hingegen noch nicht festgelegt. Die Mitglieder von Velbert anders werden am 8. Februar darüber beschließen, ob sie einen eigenen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl nominieren und wenn ja, wen, erklärte August-Friedrich Tonscheid. Bei den Freien Demokraten fällt die Entscheidung laut Fraktionsvorsitzendem Thorsten Hilgers voraussichtlich Ende März. Gleicher Sachstand bei der UVB: „Wir sind noch in der Entscheidungsphase. Es pressiert ja nicht“, meinte Fraktionschef Dirk aus dem Siepen.

Bei der Kommunalwahl 2014 waren acht Bürgermeisterkandidaten angetreten: Neben Lukrafka, Kanschat, Tonscheid und Gohr bewarben sich Gerno Böll (SPD), Edgar Küppersbusch (UVB), Lazar Simikic (SLB) und Cem Demirkan (Neues Velbert). Lukrafka setzte sich mit 40,7 Prozent vor Böll (27,9 Prozent) an die Spitze. Bei nur noch 27,9 Prozent Wahlbeteiligung (nach 47,0 Prozent in der ersten Runde) wurde Dirk Lukrafka mit 55,2 Prozent der abgegebenen Stimmen in der Stichwahl Bürgermeister, Böll erzielte 44,8 Prozent.

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