Rat berät über mehr Licht

2007 wurden Laternen abgeschaltet, um zu sparen.

Wülfrath. Der Rat wird sich entscheiden müssen, ob er trotz defizitären Haushalts einen 2007 gefällten Beschluss wieder rückgängig machen will. Damals hatte man den Abbau der Straßenbeleuchtungsanlagen an drei Ausfallstraßen auf Wülfrather Gebiet beschlossen. Kosten sollten so gespart werden.

Nun hat die Verwaltung die Kosten und die technischen Möglichkeiten einer „Wiederaufforstung“ ermittelt. Das Ergebnis: Neue Lampen auf den drei Straßen zwischen den Stadtteilen Schlupkothen und Wülfrath, Rohdenhaus und Wülfrath, sowie Rohdenhaus und Flandersbach würden etwa 150 000 Euro kosten. Die jährlichen Kosten würden sich auf 15 400 Euro belaufen. Angesichts der Summen und einem defizitären Haushalt ist kaum vorstellbar, dass der Rat dies beschließt. Zu teuer, heißt es.

Solarleuchten könnten es laut Prüfung kaum werden: LED-Beleuchtung habe Probleme mit den Akkumulatoren in der dunklen Jahreszeit. Zudem sind die Kosten für die Einrichtung einer Solarleuchte etwa doppelt so hoch wie bei einer konventionellen Stromleuchte. Der jährliche Unterhaltungs- und Betriebsaufwand für eine Solar- und eine Stromleuchte ist in etwa gleich hoch.

Hoffnung auf Fördermittel gibt es nicht: Voraussetzung dafür wäre, dass der Stadt die Straßenbeleuchtungsanlagen gehörten. Diese befinden sich in Wülfrath aber im Besitz eines Vertragspartners.

Die Stadt hat auch versucht, Passantenzahlen zu ermitteln, die davon einen Vorteil hätten. „Konkrete Zahlen für die Fußgängerfrequenzen liegen nicht vor“, sagt Tiefbauamtsleiter Frank Klatte. Bekannt sind nur die Anzahl der Schüler, die kein Beförderungszuschuss zum Schulbus erhalten: 22. Diese Kinder und Jugendliche gehören potenziell zu den möglichen Fußgängern.

Auf Anregung des Seniorenrates hatte die Verwaltung die Aufgabe seit März vergangenen Jahres, die Installation neuer Lampen zu prüfen. Der Hintergrund: 2007 bestimmte der Rat die Demontage der Straßenbeleuchtung außerhalb der bebauten Ortslage Wülfraths. 55 000 Euro spart die Stadt seither pro Jahr durch die Abschaltung.

Diese freiwillige städtische Leistung zu streichen, tat dem Haushalt gut, waren sich alle Fraktionen einig. Doch es gab auch Kritik: Einige Wülfrather sorgten sich über die Dunkelheit an einigen Punkten und befürchteten Unfallgefahren. Mit einem ausgeglichenen Haushalt 2014 und mit der Sorge, auch das Sicherheitsgefühl vor allem bei Kindern und älteren Menschen könnte leiden, plädierte der Seniorenrat für eine Überprüfung der Lichtverhältnisse.

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