Velbert Rainer Hübinger übernimmt SPD-Vorsitz

Velbert · Er möchte die SPD wieder zur stärksten Partei in Velbert machen. Volker Münchow verzichtete wie angekündigt auf Wiederwahl.

Rainer Hübinger hat sich viel mit der SPD vorgenommen.

Rainer Hübinger hat sich viel mit der SPD vorgenommen.

Foto: Bahrmann, Simone (simb)

Volker Münchow ist nicht mehr Vorsitzender des SPD-Ortsvereins. Auf der gut besuchten Jahresversammlung im Ernst-Reuter-Haus wählte eine deutliche Mehrheit Rainer Hübinger zum neuen Ortsvereinsvorsitzenden. „Ich hatte schon vor längerer Zeit angekündigt, dass ich nicht weitermache“, so Volker Münchow im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung. Er beklagt, dass es in diesen Tagen nicht besonders toll sei, Repräsentant der SPD zu sein. „Da muss man Dinge vertreten, hinter denen man nicht steht“, sagt Münchow und verweist auf die Große Koalition in Berlin. „Ich bin seit 42 Jahren dabei, die Partei hatte schon viele schwere Zeiten, aber noch nie so wie jetzt.“

Münchow bleibt Ratsmitglied und stellvertretender Bürgermeister

Seit 25 Jahren ist der Langenberger im Vorstand des Velberter Ortsvereins. „Irgendwo ist Schicht im Schacht. Ich gehe der SPD nicht verloren, ich bleibe Ratsmitglied und stellvertretender Bürgermeister der Stadt Velbert“, sagt der 58-Jährige, der außerdem auf weitere ehrenamtlichen Tätigkeiten hinweist. Seit seinem Ausscheiden aus dem Landtag im vergangenen Jahr ist Volker Münchow Sachbearbeiter für Immobilien bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) des Kreises Mettmann, wobei es hauptsächlich um Kindergärten geht. Mit seinem Verzicht auf den Vorsitz möchte er den Weg frei machen, damit sich ein neues Team für den Kommunalwahlkampf 2020 aufbauen kann.

Ein möglichst gutes Ergebnis hat Nachfolger Rainer Hübinger ins Auge gefasst. „Wir wollen wieder die stärkste Kraft in Velbert werden“, lautet das Ziel des neuen Parteichefs, der die Themen Bildung, Wohnen, Arbeiten und vor allem Arbeit der Zukunft in dem Mittelpunkt stellen möchte. „Wir müssen die Partei werden, die sich um die Zukunft kümmert“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat. „Der Bürger will Antworten auf die Fragen der Zeit haben. Die Leute haben Angst, das treibt sie zur AfD.“

Dabei fiebert der Kommunalpolitiker dem Ergebnis und den Folgen der Landtagswahl morgen in Hessen entgegen. Vor allem wünscht er sich einen Ausstieg aus der Groko in Berlin: „Die SPD kann sich nur in der Opposition erneuern.“ Die Zusammenarbeit mit der CDU im Rat beim Haushalt hält der SPD-Mann für vertretbar. „In anderen Fragen, zum Beispiel bei der Gesamtschule, bilden sich andere Mehrheiten.“

Am Herzen liegt ihm die weitere Entwicklung des Wallfahrtsortes

Bei der breiten Themenausrichtung der Partei liegt dem Vorsitzenden des Bezirksausschusses Neviges vor allem die weitere Entwicklung des Wallfahrtsortes am Herzen. „Beim Thema Neviges muss die Stadt mehr tun und nicht warten, bis vom Land was kommt. Die Leerstände sind beängstigend.“

Zum ersten stellvertretenden Ortsvereinsvorsitzenden bestimmten die SPD-Mitglieder Matthias Gohr, zur zweiten wurde Barbara Wendt gewählt. Ute Meulenkamp bleibt Kassiererin, Kevin Rahn ist Schriftführer, Reiner König Bildungsbeauftragter, Sebastian Hampf kümmert sich um die Mitglieder. Dem Vorstand steht ein zwölfköpfiger Beirat zur Seite: Kevin Knackert, Ivo Simic, Vassilios Athanassiou, Karsten Bangert, Felix Hasselmann, Kristina Meyer, Cüneyt Söyler, Sonja Deinert, Renate Duderstadt, Lutz Langer, Steven Schiwy und Ute Wenzel.

Der vergrößerte Vorstand der Sozialdemokraten soll viele Interessenten einbinden und Aufgaben verteilen. „Man möchte wieder mehr als die Partei der Solidarität und des Miteinanders wahrgenommen werden“, so der Wunsch der ältesten politischen Partei.

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