Postkunden machen ihrem Ärger Luft

Viele Leser haben sich an die WZ gewandt. Sie berichten von verspäteten oder ausgebliebenen Zustellungen.

Postkunden machen ihrem Ärger Luft
Foto: Archiv/dpa/Sauer

Wülfrath. Die Beschwerden über die zum Teil schleppende Zustellung von Briefen und Paketen reißen nicht ab. Ulrich Krekelmann zum Beispiel hat erst vor zwei Tagen sehr Unerfreuliches erlebt: „Wir waren am Nachmittag zu viert zu Hause, sind um kurz nach 17 Uhr aus dem Haus gegangen, vorsichtshalber hatte ich noch in den Briefkasten geschaut. Er war leer.“ Bei ihrer Rückkehr fand die Familie gleich zwei Karten von DHL für zwei Päckchen, die angeblich vor 17 Uhr vom Zusteller eingeworfen worden waren. Geklingel habe dieser nachweislich nicht, so Ulrich Krekelmann, auch seien die beiden Pakete nicht bei einem der insgesamt 29 Nachbarn abgegeben worden.

„Auf den Karten stand, dass ich die Pakete heute in einer Poststation etwas außerhalb der Wülfrather City im Eingangsbereich vom Real abholen könne“, berichtet der verärgerte Postkunde. Dort sein sie aber nicht gewesen. Ein Mann habe ihm gesagt, dass er bereits der Sechste an diesem Tage sei, dem das passiert ist. Nach langen Suchen fand der Mann seine Pakete in der Innenstadt-Filiale der Post. Da beide 14 Kilogramm schwer waren, bat er dort um eine Zustellung. Die Antwort laut Ulrich Krekelmann: „Das macht der (Zusteller) nicht.“ Der Postkunde ließ darauf hin die Pakete zurücksenden.

Y. Hülsemeyer berichtet, dass bei ihr vom 9. November an knapp eine Woche lang gar keine Post angekommen sei. Sie wohnt in Wülfrath-Süd. Die Zeitschriften, die donnerstags kommen müssten und ein Brief, der am Freitag oder Samstag hätte zugestellt werden müssen, seien bis Dienstag nicht eingetroffen. Von ihr befragten Nachbarn gehe es ebenso. Erst am Mittwoch habe sie „einen proppevollen Briefkasten mit gesammelter Post von einer ganzen Wochen vorgefunden“ — inklusive des vermissten Briefes und zwei Zeitschriften vom davorigen Donnerstag. „Dabei ist auch das wöchentliche Nachrichtenmagazin — immerhin einen Tag vor Erscheinen der neuen Ausgabe“, sagt sie ironisch.

Auch Peter Klückmann hat es wieder erwischt. Sein wöchentlich erscheinendes Magazin ist am vergangenen Donnerstag nicht geliefert worden und ein Brief einer Bekannten aus Leipzig war recht lange unterwegs. „Ich wohne nicht abgelegen und habe Briefe mit Laufzeiten von bis zu zehn Tagen“, so die Erfahrung von Bine Pauluhn.

Paul Dewald aus Wülfrath wiederum ärgert sich, dass er seine während des Urlaubs eingelagerte Post nicht bekommen hat. Der Urlaub endete am 26. September. Anschließend sollte die Post, die sich in den vier Wochen angesammelt hat, zu ihm geliefert werden. „Zweimal pro Woche habe ich bei der Post angerufen — dann hieß es immer: ,Das wird bearbeitet und kommt in den nächsten drei Tagen zu Ihnen. Passiert ist aber nie etwas“, sagt Paul Dewald.

Gerd Langner, sachkundiger Bürger der FDP, hat ebenfalls seine negativen Erfahrungen mit der Postzustellung gemacht. „Bei uns wurden schon Abholkarten in den Briefkasten geworfen, als wir definitiv zu Hause waren.“ Auch habe er einmal eine Ankündigung erhalten, ein Paket werde in zwei Tagen zugestellt. Als das nicht passiert sei, habe er am nächsten Tag den Boten angesprochen, der ihm gesagt habe, dass dies unmöglich sei, weil der betreffende Zusteller gar nicht dort im Einsatz gewesen ist, um die Benachrichtigung einzuwerfen. „Da schüttelt man nur noch den Kopf“, sagt Gerd Langner. Er betont auch, dass Pakete in der Hausgemeinschaft für Nachbarn angenommen werden.

Rainer Ernzer, Sprecher der Deutschen Post, verwies im Gespräch mit der WZ auf die einfache Möglichkeit, die Zustellung von Paketen zu verfolgen. „Pakete werden fünf Mal gescannt, man kann immer erkennen, wo sie sich befinden.“ Der erste Scan erfolge bei der Abgabe in einer Postfiliale oder bei Großanlieferern beim Paketzentrum. Der zweite Scan erfolge im Abgangspaketzentrum, der dritte im Eingangspaketzentrum, für Wülfrath liegt dies in Krefeld. Die weiteren Scans erfolgen laut Rainer Ernzer in der Zustellbasis, „wenn der Zusteller das Paket in den Wagen lädt“. Der letzte Scan folge bei Ausgabe der Pakete.

„Man muss nur die Sendungsnummer haben und kann dann im Internet unter dhl.de gleich bei der Lademaske ,Sendungsverfolgung’ anklicken“, erklärt der Post-Sprecher. Der Rest ergebe sich. Eine weitere Möglichkeit zur Nachverfolgung bestehe telefonisch unter der Telefonnummer 0228/4 333 112. „Wir möchten transparent sein und wenn wir erfahren, dass es hakt, gehen wir dem auch nach“, versichert Rainer Ernzer.

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