Velbert Platz schaffen für mehr Grün

Velbert. · Die Stadt Velbert fördert bis zum August 2021 etwa 50 Aufwertungen zu ökologisch wertvollen Vorgärten im Stadtgebiet mit jeweils bis zu 1000 Euro. Wenn zusätzlich eine Entsiegelung vorgenommen wird, gibt es bis zu 2000 Euro.

 Die Stadt gibt mit Musterplänen Anregungen für die Entsiegelung von Steingärten. Kräuter- oder Blumenrasen sind beispielsweise ökologisch wertvoll und sehr pflegeleicht.

Die Stadt gibt mit Musterplänen Anregungen für die Entsiegelung von Steingärten. Kräuter- oder Blumenrasen sind beispielsweise ökologisch wertvoll und sehr pflegeleicht.

Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn/Mascha Brichta

Jetzt startet die Antragsphase für alle Velberter. Dabei soll auch gezeigt werden, dass begrünte Vorgärten durchaus pflegeleicht und dennoch umweltwirksam sein können.

Ein von der Stadt beauftragter Gärtnermeister erstellt Musterentwürfe für pflegeleichte Vorgärten, die ab Ende Februar für alle Antragsstellenden verfügbar sind und als Inspiration für den eigenen Garten dienen können. Der lokale Garten- und Landschaftsbauer wird außerdem alle Antragsstellenden kostenlos mit einer gärtnerischen Beratung und weiteren Pflegetipps unterstützen.

Anträge auf eine Förderung können ab sofort bei der Verwaltung gestellt werden. Nach erfolgter Antragsstellung wird zunächst der Beratungstermin mit dem Gärtnermeister verabredet. Erst im Anschluss daran müssen die Neuplanung sowie eine Kostenaufstellung und weitere Dokumente eingereicht werden. Nach Prüfung der Unterlagen durch die Stadt darf mit der Vorgartenaufwertung begonnen werden.

Das Antragsformular, die Förderrichtlinie und weitere Informationen gibt es online (siehe Link unten). Bei Nachfragen zur Antragsstellung oder Abwicklung des Projekts hilft Thomas Geißler von der Koordinierungsstelle Klimaschutz gerne weiter. Er ist zu kontaktieren unter Telefon 02051/26 27 79 sowie [email protected] per E-Mail.

Das 50 Vorgärten-Programm soll möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zum Umdenken bewegen und einen finanziellen Anreiz zur Vorgartenbegrünung liefern. In einer Zeit immer neuer Hitzerekorde, ist eine Ausbreitung von Schotter- und Steingärten nicht zielführend. „Wir brauchen ein dichtes Netz aus Grünstrukturen, um auf die zukünftigen klimatischen Herausforderungen vorbereitet zu sein. Ein grüner Vorgarten ist hier bereits ein guter Anfang“, erläutert Thomas Geißler.

Grünstrukturen verbessern das Mikroklima und sorgen insbesondere im Sommer für eine Kühlung der Umgebungsluft, sie fördern das Versickern von Niederschlägen, die sonst zu Hochwasser führen können, und filtern nicht zuletzt Verkehrsemissionen. Darüber hinaus schaffen sie selbst bei geringer Pflanzenvielfalt einen wichtigen Lebensraum für Flug- und Bodeninsekten und beugen somit dem Artensterben vor.

Der Pflegeaufwand bleibt bei richtiger Planung überschaubar

„Das Hauptargument der Kritiker gegen eine Vorgartenbegrünung ist ein hoher Pflegeaufwand, doch mit der richtigen Planung kann dieser selbst bei ökologisch wertvollen Vorgärten überschaubar bleiben“, betont Thomas Geißler, der selbst Geographie mit dem Schwerpunkt Stadt- und Landschaftsökologie studiert hat. Als Beispiel nennt er Bodendecker, die bereits eine bedeutsame Biomasse schaffen und der Unkrautbildung vorbeugen sowie pflegeleichte Stauden oder Rankpflanzen für Fluginsekten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Die Vereine arbeiten im Hintergrund
Trotz Corona-Lockdowns sind die Wülfrather Vereine größtenteils hinter den Kulissen aktiv und bereiten sich auf die Zeit nach der Pandemie vor Die Vereine arbeiten im Hintergrund