Neviges Planer prüfen neues Wohngebiet

Neviges · Flächen an der Donnenberger Straße und am Teimberg sollen den Wohnungsmarkt im Raum Düsseldorf entlasten.

 Die Freiflächen rund um die Donnenberger Straße und am Teimberg werden darauf geprüft, ob dort neue Wohnbauflächen entstehen können, um den angespannten Wohnungsmarkt in der Region Düsseldorf zu entlasten.

Die Freiflächen rund um die Donnenberger Straße und am Teimberg werden darauf geprüft, ob dort neue Wohnbauflächen entstehen können, um den angespannten Wohnungsmarkt in der Region Düsseldorf zu entlasten.

Foto: Ulrich Bangert

Der Wohnungsmarkt in und um Düsseldorf ist sehr angespannt. Entlastung sollen rund 50 000 neue Wohnungen bringen, die rund um die Landeshauptstadt in den kommenden Jahren gebaut werden sollen. Die Bezirksregierung hat im Mai 2018 die Initiative „Mehr Wohnbauland am Rhein“ gestartet. Die Nähe zum großen Fluss wird dabei großzügig ausgelegt, da darf es auch Neviges sein, außerdem Langenberg und sogar Nierenhof. Hauptsache, die ins Auge gefassten Wohnbauflächen liegen in der Nähe eines Haltepunktes des Schienenpersonennahverkehrs. In Langenberg können sich die Planer am Wallmichrath ein Wohngebiet vorstellen, ebenso zwischen Wodanstraße und Fellerstraße – also fast schon in Westfalen. In Neviges haben die Planer das Gebiet rund um die Donnenberger Straße und den Bereich am Teimberg ins Visier genommen.

ÖPNV-Anschluss bringt fürs Ranking die meisten Punkte

Die Flächenauswahl erfolgt nach bestimmten Ranking-Kriterien, wobei der ÖPNV-Anschluss am deutlichsten mit maximal 40 Punkten bewertet wird, weil keine zusätzlichen Verkehrsprobleme geschaffen werden sollen. Die städtebauliche Umsetzung, also zeitliche Verfügbarkeit und der Zugriff der Städte auf die Flächen werden mit bis zu 30 Punkten bewertet, mit der ökologischen Verträglichkeit können bei den Steckbriefen nur halb so viele Punkte gemacht werden. Die erste Änderung des Regionalplanes wurde auf der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses für Umwelt-, Landschafts- und Naturschutz (ULAN) vorgestellt.

Unter Beteiligung des Kreisplanungsamtes fanden mit allen Planern aus den zehn Kommunen des Kreises Mettmann sogenannte Kommunalgespräche statt. Das informelle Verfahren zur Regionalplanänderung läuft, es sind schon viele Weichen gestellt gestellt, wie es in der Sitzungsvorlage für den ULAN heißt. Mit dem offiziellen Änderungsverfahren wird gegen Ende des zweiten Quartals gerechnet. Nach dem Erarbeitungsbeschluss werden der Kreis, die Träger öffentlicher Belange sowie die Bürger beteiligt. Bis dahin werden die Steckbriefe der Flächen mit weiteren Erkenntnissen aus der parallel laufenden Strategischen Umweltprüfung und anderen Aspekten, wie der Wertigkeit von regionalen Grünzügen, angereichert.

Stadtrat hatte Flächen bereits
als Baugebiete vorgeschlagen

Die Stadt Velbert gibt sich zu dem Thema ziemlich zugeknöpft: „Wir können dazu noch keine Stellung nehmen, weil es nichts gibt, zu dem man Stellung beziehen kann“, so Pressesprecher Hans-Joachim Blißenbach. Allerdings bestätigt er, dass bereits im Oktober 2016 der Rat die Flächen an der Donnenberger Straße als Baugebiet für den Regionalplan vorgeschlagen hatte, was damals von der Bezirksregierung abgelehnt wurde. Die wiederum teilte gestern auf eine entsprechende Anfrage folgendes mit: „Die Flächen werden aktuell untersucht und mit der planenden Verwaltung des Kreises und der Kommunen diskutiert. Ob sie überhaupt im Rahmen einer ersten Änderung als Siedlungsbereich zusätzlich mit in ein Verfahren mit aufgenommen werden, ist derzeit offen und nicht absehbar.“

Thomas Küppers, Gruppensprecher der Piraten im Mettmanner Kreistag und stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Velberter Stadtrat, stellen sich nach den Protesten um das Gewerbegebiet Große Feld gleich mehrere Fragen: „Wollen die Bürger das? Sollen noch mehr Grünflächen und Ackerland in Wohnraum umgewandelt werden? Das neue Wohngebiet würde jenseits der Bahnlinie entstehen und so groß sein wie 15 bis 20 Prozent der aktuellen Nevigeser Fläche.“

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