Velbert : Piraten entern Oskar-Verleihung
Velbert. Die golden glänzenden Trophäen des Sommerleseclubs, die von der Stadtbücherei vergeben wurden, lösten bei dunklen Gestalten Begehrlichkeiten aus: Kurz vor der Übergabe der Preise schlichen sich von hinten zwei Piraten an, deren Hände nach den Lese-Oskars griffen.
„Was soll das denn“, entsetzte sich Martina Saint-Martin. „Och, wir wollten die nur polieren“, antwortete der ertappte Piratenchef Ali etwas kleinlaut. „Die sind schon poliert“, konterte die Leiterin der Kinder- und Jugendbibliothek. „Wenn ihr schon mal hier seid, dann könnt ihr bei der Preisverleihung helfen. Ihr wisst doch, was ein Logbuch ist?“ „Na klar, da schreiben wir rein, wo wir überall hinfahren“, brüstet sich der Piratenkapitän.
Leseratten konnten Logbuch analog oder digital führen
So ähnlich machten das auch die Kinder, die an dem Sommerleseclub teilnahmen, den die Stadtbücherei Velbert zum ersten Mal in diesen Jahr anbot. Die Leseratten konnten das Logbuch analog oder digital führen, in dem sie dort Bewertungen zu den gelesenen Büchern oder Hörspielen festhielten, dazu durften die Aufzeichnungen ganz individuell gestaltet werden. Drei Teams kamen in die nähere Auswahl: „MiLeMo“, „White Flower“ und das „Team Klingberg“. In gebührenden Coroanaabstand überreichte Käptn Ali am Schwert baumelnd die Medaillen. Finja, Sabine und Thomas Klingberg aus Tönisheide freuten sich außerdem über dem „Lese-Oskar“ als dem ersten Preis.
Statt des berühmten Hollywood-Oscars aus der Filmbranche, der einen Schwertträger darstellt, handelt es sich beim Velberter Lese-Oskar um eine Hand, bei der Zeige- und Mittelfinger ein „V“ bilden. „Der Lese-Oskar hat viel mit dem großen Bruder des Films gemeinsam“, findet Jennifer Koppitsch von der Zentralbibliothek: „Viele Oscar prämierte Werke sind Verfilmungen von Büchern. Die Verleihung macht Laune, das kann in Los Angeles sein oder in Velbert.“