Passantenumfrage: „Wülfrather Innenstadt ist ein Treffpunkt“

Nach einer Passantenumfrage kommen Kunden öfter und länger ins Zentrum.

Wülfrath. Die Wülfrather gehen häufiger in die Fußgängerzonen und halten sich dort länger auf. Das ist eine Erkenntnis der Passantenbefragung, die das Citymanagement und die Wirtschaftsförderung der Stadt am Dienstag vorstellten. „Wir haben ein gutes Stimmungsbild eingefangen“, ist Citymanagerin Daniela Becker sicher, aus der Erhebung Ableitungen für die weitere Arbeit treffen zu können.

Mehr als 300 Personen machten bei der Passantenbefragung im vergangenen April mit. „Wie in kleinen Städten üblich, ist der Bärenanteil der Kunden aus Wülfrath selbst“, sagte Becker. Im Vergleich zur IHK-Umfrage aus dem Jahr 2010 sei festzustellen, dass jetzt 67 Prozent der Kunden angeben, zweimal oder häufiger pro Woche in die Innenstadt zu gehen — und somit mehr als vor drei Jahren. Diese würden sich auch länger dort aufhalten, „nicht nur zum Einkauf“, sagte Becker.

Die Innenstadt sei ein Treffpunkt. Das, sind sich Becker und Wirtschaftsförderer Karsten Niemann einig, müsse bei den künftigen Überlegungen zur Attraktivierung der Innenstadt berücksichtigt werden.

Becker betont, dass die Befragung sehr subjektive Antworten ergeben habe. „Das muss berücksichtigt werden. Gleichwohl können Stärken und Schwächen erkannt werden.“ Schon 2010 hätten die Befragten die Atmosphäre und das attraktive städtebauliche Erscheinungsbild der City gelobt. „Das wird bestätigt. Viele bewerten auch die Neugestaltung der Fußgängerzone positiv. Sie wird von vielen als echtes Pfund wahrgenommen“, sagte Becker.

Kritisch angemerkt von den Befragten wurde die mangelnde Vielfalt an Angebot und Gastronomie. Die Citymanagerin: „Da ist noch Luft nach oben.“ Defizite merkten die Passanten insbesondere bei Bekleidungsgeschäften an. Auch eine Drogerie fehle. „Jedoch ist vielen bewusst, dass diese Lücke durch die Eröffnung des Angermarkts geschlossen wird“, sagte Becker.

Auch immer ein Thema sind die Öffnungszeiten. Und da an erster Stelle: 50 Prozent der Befragten wünschen sich eine Vereinheitlichung der Öffnungszeiten, viele sprechen sich zudem für durchgehende Öffnungszeiten aus. „Die meisten Händler wollen das mittragen, aber einige, vor allem die, die ihre Geschäfte selbst führen, haben damit ein Problem“, weiß Wülfrath-pro-Vorstand Christian Campe.

Die Befragung, betonte Becker, sei ein wichtiger Baustein, um mit den Akteuren wie Handel und Wülfrath pro „zielgerichtet an der Attraktivierung der Innenstadt arbeiten zu können“. Becker gab aber auch zu bedenken, dass City-Management und Wülfrath pro jederzeit Ansprechpartner seien, „aber man kann nicht immer nur nach uns rufen. Es muss auch etwas auf Seiten der Händler passieren.“

Daniela Becker rät, 2015/16 eine neue Umfrage zu starten, „um zu sehen, welche Effekte der Angermarkt gebracht hat“. Interessant sei aber auch eine Umfrage zum Beispiel via Telefon, „um auch diejenigen zu erreichen, die bisher nicht in die Innenstadt gehen“.

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