Wülfrath Orkantief sorgt für elf Einsätze der Wehr

Wülfrath · Vor allem umgestürzte Bäume oder herabstürzende Dachpfannen sorgen für reichlich Arbeit. Verletzt wurde niemand.

 Meist musste die Wehr umgestürzte Bäume beseitigen. Der Besitzer dieses Autos erlebte eine böse Überraschung.

Meist musste die Wehr umgestürzte Bäume beseitigen. Der Besitzer dieses Autos erlebte eine böse Überraschung.

Foto: Feuerwehr Wülfrath

Orkantief „Eberhard“ hat auch in Wülfrath seine Spuren hinterlassen. Umgestürzte Bäume, umherwirbelndes Geäst, herabstürzende Dachpfannen, umgekippte Werbetafeln und dergleichen waren das Ergebnis von Orkanböen mit einer Windgeschwindigleit von mehr als 120 Kilometer pro Stunde. Verletzt wurde nach offiziellen Angaben zum Glück niemand, es blieb bei Sachschäden. Die Freiwillige Feuerwehr war mit 24 Kräften zu elf Einsätzen geeilt, wie Stadtbrandmeister Guido Großmann im Gespräch mit der WZ mitteilte. Der erste war bereits um 10 Uhr morgens, der letzte wurde um 23 Uhr beendet. Unterstützt wurde die Wehr von zwei Mitarbeitern des städtischen Bauhofs, die im Rahmen ihrer Bereitschaft geholfen haben, Absperrungen einzurichten. Der Chef der Freiwilligen Feuerwehr bezeichnete die Gesamtlage als „relativ harmlos“. Das galt aber nicht für die Betroffenen.

Der Dorfermühlenweg in Düssel musste beispielsweise am Sonntag von kurz nach 16 bis gegen 21 Uhr gesperrt werden, weil es dort in der Krone einer stattlichen Weide zu einem Bruch gekommen war. Diese drohte auf die Fahrbahn und auf ein Wohnhaus zu stürzen. Ein aufmerksamer Anwohner hatte die Eigentümer des Grundstückes vor dem drohenden Ungemach gewarnt. Die Freiwillige Feuerwehr kam etwa 15 Minuten nach ihrer Benachrichtigung, ein Notruf wurde nicht getätigt.

Da der Wind beim Eintreffen der Wehrleute zu stark war, um sich der Baumkrone mit einer Drehleiter zu nähern, mussten sie zunächst unverrichteter Dinge abziehen. Das von ihnen als Sperrhinweis angebrachte Flatterband hielt dem Sturm nur kurz stand. Mitarbeiter des Bauhofes sicherten daraufhin die Gefahrenstelle mit Baken. Als sich der Sturm gelegt hatte, kamen die Wehrleute gegen 18.45 Uhr zurück und begannen unter Flutlicht, die Baumkrone zu entfernen. Der Einsatz dauerte bis kurz nach 21 Uhr. Während der fünfstündigen Sperrung ignorierten gleich mehrere Hundebesitzer die Sperren und riskierten Leib und Leben, um mit ihren Vierbeinern Gassi zu gehen.

Gleiches galt für den gesperrten Stadtpark, wo ebenfalls Bürger Kopf und Kragen riskierten – sehr zum Ärger der Freiwilligen Feuerwehr: „Wir weisen darauf hin, dass den Absperrmaßnahmen von Feuerwehr und Bauhof Folge zu leisten ist, es herrscht Lebensgefahr“, sagte Guido Großmann. Der Stadtpark bleibt nach Angaben der Stadtverwaltung bis auf weiteres gesperrt. Dies ist aber der einzige Bereich in Wülfrath, der wegen „Eberhard“ nicht zugänglich ist. Der Friedhof beispielsweise kann besucht ­werden.

Eine böse Überraschung erlebte ein Autobesitzer, der sein Fahrzeug auf dem Parkplatz Hammerstein abgestellt hatte. Der Wagen wurde von einem umgestürzten Baum getroffen. Auch hier beseitigte die Freiwillige Feuerwehr das Bruchholz. Umgestürzte Bäume wurden unter anderem am Hammerstein, auf dem Spielplatz In den Eschen und Zur Loev beseitigt. Herabfallende Dachziegel und Kaminverkleidungen mussten ebenso gesichert werden wie zahlreiche heruntergefallene Äste. Bereits am vergangenen frühen Samstag Nachmittag hatte es zwei Sturmeinsätze gegeben. Zudem löste ein Wohnungsbrand in der vierten Etage eines Mehrfamilienhauses an der Tiegenhöfer Straße einen Alarm aus. Es handelte sich um kein Brandereignis, allerdings wurde ein neunjähriger Junge verletzt. Die Ursache ist bislang unklar.

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