Neviges Nevigeser Wehr ist noch mobiler

Neviges. · Das neue Fahrzeug kommt auch im Zuge der Aus- und Weiterbildung zum Einsatz. Auch die Velberter Kinderfeuerwehr verfügt jetzt über einen Kleinbus.

 Die Freiwillige Feuerwehr in Neviges freut sich über einen neuen Mannschaftstransportwagen, der für viele Zwecke genutzt werden kann. Bürgermeister Dirk Lukrafka (v.l.) und Ulrich Grädig vom Kfz-Wesen der Velberter Feuerwehr übergaben den Kleinbus an Löschzugführer Daniel Kuhlendahl.

Die Freiwillige Feuerwehr in Neviges freut sich über einen neuen Mannschaftstransportwagen, der für viele Zwecke genutzt werden kann. Bürgermeister Dirk Lukrafka (v.l.) und Ulrich Grädig vom Kfz-Wesen der Velberter Feuerwehr übergaben den Kleinbus an Löschzugführer Daniel Kuhlendahl.

Foto: Ulrich bangert/Ulrich Bangert

Die Löschzüge 5 und 6 der Freiwilligen Feuerwehr freuen sich über einen neuen Mannschaftstransportwagen. „Der alte VW-Bus hatte einen kapitalen Getriebeschaden“, musste Tobias Flentje-Meier, der Chef der Nevigeser Wehr, feststellen. „Wir hatten deshalb einen Ersatzwagen von der Velberter Hauptwache.“ Den konnte am Dienstag Daniel Kuhlendahl, Leiter des Löschzugs 5, zurückbringen. Dafür kam er mit einen neuen Ford Transit mit neun Sitzplätzen zum Gerätehaus an der Siebeneicker Straße zurück, wo dieser schon erwartet wurde.

„Das Fahrzeug wird stark frequentiert“, berichtet Tobias Flentje-Meier. „Neben Einsatzfahrten wird der Wagen gebraucht, um zur Aus- und Weiterbildung an anderen Feuerwehrstandorten im Kreis Mettmann und zum Feuerwehrinstitut Münster zu gelangen. Die Nevigeser Mitglieder der Jugendfeuerwehr nutzen den Bus für Fahrten zur Langenberger Wache, wo zentral für ganz Velbert der Nachwuchs mit der Feuerwehrtechnik vertraut macht.“

Die beiden Nevigeser und der Tönisheider Löschzug verfügen über rund 74 Einsatzkräfte, darunter 13 Frauen. „Das ist im Landesdurchschnitt eine sehr gute Quote“, hebt Stadtbrandinspektor Flentje-Meier hervor. „Im Jahr fallen 40 bis 50 Einsätze an. Wir rücken parallel mit den beruflichen Kräften aus Velbert aus. In der Regel sind wir als Erste an der Einsatzstelle, obwohl die Freiwilligen erst von zu Hause losfahren müssen und in der Wache in die Löschfahrzeuge umsteigen.“

Größere Einsätze für die Nevigeser Löschzüge gab es nach einem Wasserrohrbruch in einem Mehrfamilienhaus an der Lilienstraße, wo der Keller 1,75 Meter unter Wasserstand. Hinzu kamen ein Schwelbrand in einem Nordrather Hühnerstall, ein entstehender Dachstuhlbrand Im Holz, ein Böschungsbrand an der Bahnstrecke unweit des Schlosses. Aufgrund der großen Trockenheit wurden die Wiesenflächen im Panoramabad bewässert. Nachbarschaftshilfe leisteten die Nevigeser in Erkrath, wo die dortigen Kameraden beim Großbrand eines Kindergartens abgelöst wurden. Als Sonderfunktion ist dem Bereich Neviges die Wasserförderung über lange Wegstrecken zugewiesen. Dafür steht der Schlauchwagen „SW 2000“ zur Verfügung, der über Velbert hinaus angefordert werden kann.

Nachwuchs kommt meist aus den Reihen der Jugendfeuerwehr. „Wir haben auch einige Quereinsteiger über 40 Jahre dabei“, weiß Flentje-Meier. „Grundkenntnisse müssen nicht vorhanden sein, was notwendig ist, das vermitteln wir in der Ausbildung. Interesse am Ehrenamt und der Feuerwehr sollten schon da sein.“

Viele Kinder sind Feuer- und Flamme für die Feuerwehr. Diese Begeisterung fängt die Kinderfeuerwehr auf, die vor drei Jahren an der Hauptfeuerwache an der Kopernikusstraße gegründet wurde und Jungen und Mädchen im Grundschulalter aufnimmt. „Wir wollen die Kleinen bereits in diesem Alter an die Feuerwehr binden, weil später oft andere Sachen hinzukommen und Feuerwehr dann nicht mehr so toll ist“, begründet Kinderfeuerwehrwart Daniel Soltysiak die Intention. Am Dienstag hatten die Kinder ihre Weihnachtsfeier, bei der es ein großes „Geschenk“ gab: Ein eigenes Auto für die Kinderfeuerwehr, ausgestattet mit Kindersitzen, die im Kofferraum verstaut werden können, wenn der Wagen für die Einsatzabteilung gebraucht wird. „Es handelt sich dabei um den baugleichen Ford wie für die Nevigeser Feuerwehr“, so Ulrich Grädig, zuständig für die Fahrzeugbeschaffung. „Wir konnten sogar noch einen kleinen Preisnachlass erreichen.“ Der Anschaffungspreis von rund 40 000 Euro wurde dabei zu 80 Prozent bezuschusst. Bürgermeister Dirk Lukrafka ist begeistert: „Toll, dass sich das Land so für den Nachwuchs einsetzt.“

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