Neviges: Segen mit dem Damiankreuz für Hunde und ein Stofftier

Vor dem Mariendom fand am Sonntag die traditionelle Tiersegnung mit Pater Schneider statt.

Neviges. Gleich mit zwei Tieren sind Sabine Brandt und Tochter Marita zur Tiersegnung auf den Nevigeser Domplatz gekommen. Mit Zwerghamster Rufus und dem Golden Retriever Balou. Sie waren schön oft bei der Tiersegnung. Diese findet regelmäßig zeitnah zum Gedenktag des Heiligen Franziskus, der ein besonderes Verhältnis zu Tieren und der Natur hatte, am Mariendom statt. Die Brandts möchten, dass der winzige Hamster und der kräftige Retriever gesund bleiben. Ihre Kaninchen Jockel und Xaver haben sie auch schon einmal segnen lassen.

2000 wurden Tiere zum ersten Mal in Neviges gesegnet. Da Tiere nicht in den Dom dürfen, hatte Pater Roland die Idee, die Tiere - Hunde, Katzen, Pferde, Esel und Vögel - vor dem Dom zu segnen. Doch bei der elften Tiersegnung am Samstag ist einiges anders. Zwar strahlt die Sonne, doch viele Gäste wirken bedrückt. Pater Roland fehlt. Er ist seit einigen Wochen im Dortmunder Altersheim, wo die Franziskaner für ihre älteren Mitbrüder eine Etage in einem Altenzentrum gemietet haben. "Pater Roland ist noch in einem Krankenhaus dort", sagt Wallfahrtsleiter Herbert Schneider den Gästen, "doch er wird bald entlassen. Er freut sich, wenn ich erzähle, dass sie alle mit ihren Tieren zur Segnung gekommen sind."

Franziskus und die Tauben - unter diesem Motto steht die Tiersegnung in diesem Jahr. Doch eine Taube findet man unter den mitgeführten Tieren nicht. Die Hunde sind in der Überzahl. Auch Pferde und Esel sind diesmal nicht dabei. Dafür ein Stofftier von Heidemarie Liplar aus Wattenscheid. "Das Tierchen ist mein Glücksbringer."

Jacqueline (8), Melina (5) und Mutter Nina sind mit dem zehn Jahre alten Chihuahua Trixi zur Segnung gekommen. Die Familie aus Cuxhaven wohnt erst einige Monate in Velbert. "In Norddeutschland gibt es so etwas nicht", sagt Mutter Nina. Der ganzen Familie gefällt es gut. "Trixi ist älter als meine Kinder, es ist so etwas wie mein erstes Kind", sagt sie. Einmal sei das kleine Hündchen fortgelaufen, die Aufregung sei groß gewesen. Trixi legt sich lieb neben Frauchen, als diese erzählt.

Andere Tiere sind nicht so friedlich. Während Pastoralreferent Rainer Krause aus Wuppertal mit der Gitarre Lieder anstimmt, bellen die Hunde laut. Dafür ist die Lautsprecheranlage anfangs zu leise eingestellt.

Alte Bekannte treffen sich auf dem Domplatz: Gisela Schmies aus Ratingen hat ihren Neufundländer Dora mitgebracht. Der Hund wiegt über 60 Kilogramm und hat Arthrose. "Mit Spritzen haben wir das im Griff", sagt Fauchen. Nach Neviges kommt sie jährlich. "Unser Hündchen ist erst 13 Wochen alt. "Das Schoßhündchen kann sich noch zum Rambo entwickeln", lacht Heinz Kudla aus Velbert. Mit Vorgänger Playboy ist die Familie zu jeder Tiersegnung gekommen. Playboy ist 18 Jahre alt geworden.

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