Neviges Kleingärtner freuen sich auf Ernte

Von Ulrich Bangert · Melanie Schlimbach und Thorsten Pfohl bewirtschaften seit dem Herbst eine eigene Parzelle in der Anlage des Kleingartenvereins Tönisheide.

 Melanie Schlimbach und Thorsten Pfohl freuen sich bereits jetzt auf die reiche Ernte aus der Parzelle, die sie im vergangenen Jahr beim Kleingartenverein Tönisheide übernommen und sofort bepflanzt haben.

Melanie Schlimbach und Thorsten Pfohl freuen sich bereits jetzt auf die reiche Ernte aus der Parzelle, die sie im vergangenen Jahr beim Kleingartenverein Tönisheide übernommen und sofort bepflanzt haben.

Foto: Ulrich Bangert

Das Eingangstor wird von einer überreich blühenden Clematis umrankt. Die zarten Erdbeerpflanzen zeigen erste Blüten, an den Johannisbeersträuchern hängen die grünen Früchte in dicken Trauben. „Wir freuen uns auf die Ernte“, sagen Melanie Schlimbach und Thorsten Pfohl. Im vergangenen Herbst hatten die beiden endlich die Parzelle im Kleingartenverein Tönisheide übernehmen können.

„Wir mussten immer beim Vorstand nachfragen, dann hatte es endlich geklappt“, schildert die Erzieherin in Elternzeit den Weg zur eigenen Scholle. Die Beziehung zum Säen und Ernten wurde ihr bereits in die Wiege gelegt. Die Großeltern führten einen großen landwirtschaftlichen Betrieb in Nordrath. Lange Zeit war sie in der Landjugend Neviges aktiv. Jetzt möchte sie selber ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen. „Wir haben nur eine Wohnung mit Balkon, da kann man natürlich nicht viel machen. Deshalb wollten wir einen Schrebergarten haben. Im vergangen Jahr hatten wir Glück: Unsere Vorgänger wollten nicht mehr, weil sie ein Haus mit eigenem Garten erworben hatten, beides zusammen war ihnen zu viel.“

Jetzt warten die Hobbygärtner ab, was die vorhandenen Obstgehölze tragen werden. Neben Birnen, Äpfeln und Pflaumen sprießt Wein an der Pergola. „Auf die Kiwis bin ich sehr gespannt, was die so bringen.“ Immer wieder betrachtet Thorsten Pfohl die Entwicklung der Exoten und setzt daneben auf Bodenständiges: „Wir haben noch weitere kleine Obstbäume und Himbeeren gepflanzt.“

Derzeit gibt es eine Menge zu tun: Der Rasen muss vertikukliert werden, lästiges Unkraut kann nicht stehen gelassen werden. „Wir wenden keine Chemie an, schon wegen dem Kleinen nicht“, ist man sich einig. Den eigenen Garten wollte man auch haben, damit der 13 Wochen alte Sohn erlebt, wie Nahrungsmittel entstehen. „Unser Junge soll später sehen, wie gesät wird, wie daraus Pflanzen wachsen, die man essen kann“, sagt Melanie Schlimbach.

In dem Kindergarten im Velberter Westen, wo sie tätig ist, wird das auch so gehalten: Die Kinder erleben im Hochbeet das Wachsen des Gemüses. In der Parzelle des Tönisheider Kleingartens vertraut die Erzieherin ihrem grünen Daumen: Salat, Möhren und Kohlrabi sollen dort gedeihen. In dem kleinen Gewächshaus treiben Gurken, Tomaten, Paprika und Peperoni aus. Dabei steht der Spaß am eigenen Säen und ernten im Vordergrund. „Es muss nicht alles perfekt aussehen“, gibt Thorsten Pfohl zu und zeigt auf die Rasenfläche: „Die sieht aus wie eine Öko-Wiese. Das macht aber nichts, der Garten ist toll, es macht Spaß, hier zu arbeiten, selbst meine 22-jährige Tochter freut sich, hier zu sein.“

Verein informiert über den richtigen Obstbaumschnitt

Hilfestellung gibt es durch den Kleingartenverein, der unter anderem regelmäßig über den richtigen Schnitt der Obstbäume informiert. Das Gesellige kommt dabei nicht zu kurz, unter anderem durch eine Weihnachtsfeier zum Jahresabschluss im Vereinshaus. Jeder Gartenpächter muss einige Stunden im Jahr Gemeinschaftsarbeit ableisten. Am Samstag war es so wieder weit. Melanie Schlimbach berichtet: „Von 9 bis 12 Uhr wurden Bäume und Sträucher geschnitten, Unkraut entfernt, der Parkplatz wurde auf Vordermann gebracht, abschließend gab es einen kleinen Umtrunk und es wurde gemeinsam gegrillt.“

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