Regionalplan Die Bürger kündigen Widerstand an

Von Ulrich Bangert · Parteien informierten über die Änderung des Regionalplans im Bereich Donnenberg und Teimberg. Bürger kündigten an, sich gegen die Bebauungswünsche zu wehren.

 SPD-Vorsitzender Rainer Hübinger (2.v.l.) und andere Mitglieder seiner Partei sprachen an der Donnenberger Straße mit Anwohnern über die Sinnhaftigkeit, in diesem Bereich ein neues Wohngebiet zu schaffen.

SPD-Vorsitzender Rainer Hübinger (2.v.l.) und andere Mitglieder seiner Partei sprachen an der Donnenberger Straße mit Anwohnern über die Sinnhaftigkeit, in diesem Bereich ein neues Wohngebiet zu schaffen.

Foto: ja/Ulrich Bangert

„Brauchen wir die Flächen wirklich?“ fragt sich Matthias Gohr. Der SPD-Politiker informierte zusammen mit anderen Ratsmitgliedern im Rahmen von „SPD vor Ort“ an der Donnenberger Straße über eine mögliche Bebauung. Dort und am Teimberg soll durch eine Änderung des Regionalplans Wohnbaumöglichkeiten geschaffen werden, um den angespannten Wohnungsmarkt in Düsseldorf zu entlasten.

Ratsherr Gohr legte dar, dass viel für Neviges in der Planung ist: „Das David-Peter-Karree, die Stadthalle wird zu Wohnungen umgebaut, dann kommt das Krankenhaus weg für Wohngebäude. Um Neviges-Mitte und die Innenstadt stärken, macht es Sinn, im Kern Wohnraum zu schaffen, deshalb ist die Donnenberger Straße kein Thema für uns.“ Ratsfrau Brigitte Djuric brachte es auf den Punkt: „Wir dürfen, wir wollen aber nicht. Vor Ort wird entschieden, ob gebaut wird. Es muss nicht alles bebaut werden, den Esel wollten wir auch nicht haben.“

Bei einer Regionalplanänderung geht es um ganz lange Zeiträume

„Da war sich die Politik einig, dass man da nichts machen wollte“, erinnert sich der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Rainer Hübinger. Als stellvertretender Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses weiß er, dass man bei einer Regionalplanänderung über ganz lange Zeiträume redet. „Die Verkehrsanbindung ist auch nicht so doll.

Ab Dezember fährt die S-Bahn nur halbstündlich. Klar ist, dass sie Flächen nicht über die jetzige Donnenberger Straße entwickelt werden können. Es gibt noch eine Unterführung von der Siebeneicker Straße aus, die müsste verbreitert werden.“ „Wer läuft den zur S-Bahn, die meisten fahren mit dem Auto“, bemerkte eine Anwohnerin und rief damit Matthias Gohr auf den Plan: „Es müssten Park-and-Ride-Parkplätze gebaut werden.“ Fazit der Sozialdemokraten: „Für Neviges ist das deutlich zu viel, nicht nur weil ein neuer Durchlass unter der Eisenbahn her muss.“

Bei der CDU sieht man die Bebauungswünsche ähnlich kritisch: „Die Erschließung des Donnenberg ist verkehrstechnisch sehr anspruchsvoll“, sagte CDU-Ortsvereinsvorsitzender Stefan Ludwig beim gut besuchten CDU-Bürgergespräch. Manfred Bolz, Fraktionschef und Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses graut es davor, in dieser Angelegenheit mit der Bahn zu sprechen. „Das ist ein unheimlich kompliziertes Verfahren. Die Stadt muss den Bebauungsplan machen, das erfordert zahlreiche Gutachten, Fledermäuse findet man bestimmt. Letztendlich liegt die Planungshoheit bei der Stadt.“ Die Anwohner der Donnenberger Straße sind sauer und kündigten an, dass die Diskussionen weitergehen: „Auf der Kleinen Höhe wird Grünfläche geopfert, obwohl es an der Parkstraße in Wuppertal bessere Flächen gibt. Wenn jetzt der Donnenberg zugepflastert wird, gibt es Widerstand.“

Teile der Flächen sind Landschaftsschutzgebiet

„Müssen wir jetzt den Rotmilan dort fotografieren?“, wollte eine Bürgerin wissen. „Nein, das machen Fachleute“, scherzte Bolz, der damit rechnet, das man in drei Jahren und länger dort bauen könnte. Weil viele Menschen sich betroffen fühlen, rechnet er mit vielen Widersprüchen. Die Kreistagsabgeordnete Alexandra Gräber weiß, dass ein Teil der angedachten Flächen als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen sind.

Die „Donnenberger“ brachten aber noch ein anderes Thema auf den Tisch: Es gibt zur wenig Parkplätze und zu viel Verkehr. „Es gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometer, aber es hält sich keiner dran und es wird nicht kontrolliert. Das ist eine Einschränkung der Lebens­qualität.“

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