Neviges Pilgerparkplatz: Baubeginn schon 2020?

Neviges. · TBV-Chef Sven Lindemann hat dem Verwaltungsrat einen Vorschlag zur Erneuerung des Schotterplatzes an der Bernsaustraße vorgelegt.

 Der Pilgerparkplatz neben dem Hardenberger Schloss gleicht bei Regenwetter einer kleinen Seenlandschaft.

Der Pilgerparkplatz neben dem Hardenberger Schloss gleicht bei Regenwetter einer kleinen Seenlandschaft.

Foto: Ulrich Bangert

Die Situation auf dem Dom-Parkplatzes ist hinreichend bekannt: Bei trockenem Wetter hinterlassen Fahrzeuge auf der Schotterpiste eine Staubwolke; sobald es etwas mehr regnet, verwandelt sich das Gelände in eine Seenlandschaft. „Ein unerträglicher Zustand“, findet Sven Lindemann, Vorstand der Technischen Betriebe. Er legte jetzt dem Verwaltungsrat einen Vorschlag zur Neugestaltung des Platzes vor, „damit Besucher das Schloss und die Vorburg adäquat erreichen, ob nun mit weißen Turnschuhen zum Konzert oder in schwarzen Schuhen zu einer Hochzeit.“

Eine Graphik verdeutlichte, wie der rund 6000 Quadratmeter große Parkplatz künftig aussehen könnte: 155 gepflasterte Parkplätze, verbunden über asphaltierte Wege, aufgelockert durch zahlreiche Bäume. Ein Anlaufpunkt und Stellplätze für Reisebusse sind ebenso vorhanden wie Ladeplätze für Elektrofahrzeuge, außerdem ein Stellplatz für den Bürgerbus, und natürlich Wegeverbindungen zu Schloss und Vorburg. Längs der Bernsaustraße ist eine ganze Reihe P+R-Stellplätze ausgewiesen, nachdem man seit Jahren nicht vorankomme, entsprechende Parkplätze – wie vor etlichen Jahren mit der Bahn vereinbart – in Bahnhofsnähe einzurichten. Der Idee mit P+R-Plätzen auf dem Dom-Parkplatz habe der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr allerdings kurz vor der Präsentation eine Absage erteilt, berichtete Lindemann: „Das ist dem VRR zu weit weg vom Bahnhof.“

Die Neugestaltung müsse natürlich mit den Baumaßnahmen am Schloss abgestimmt werden, betonte er ausdrücklich, dann könne man auch eine Feinplanung vornehmen. Man sei an dem Punkt angelangt, dass man das Thema nach Jahren endlich ernsthaft angehen und ein Zeichen in Neviges setzen wolle, dass sich wirklich und sichtbar etwas tue. Bürgermeister Dirk Lukrafka, zugleich Vorsitzender des Verwaltungsrates, ergänzte, dass es sicherlich noch Veränderungen geben werde. Ein ordentlicher Parkplatz sei dringend erforderlich, jetzt sei die Realisierung durch das Einstellen von Mitteln in den Wirtschaftsplan möglich.

Der Vorstoß stieß allerdings nicht nur auf Begeisterung: „Ich bin schockiert“, sagte Volker Münchow (SPD), der wohl eine andere Gestaltung des Geländes vor Augen hatte. Es gebe jetzt eine Riesenchance für das Schloss, und nun habe man das Gelände daneben schon verloren. Karsten Schneider (CDU) und Hartmuth Kitzrow (FDP) vermissten die Wohnmobil-Stellplätze, Kitzrow fragte außerdem, wie es dann mit einer Parkgebühr stehe. „Wir sollten erst einmal die Diskussion über den Vorschlag aufnehmen“, forderte dagegen Manfred Bolz (CDU). Er habe in Neviges viele Konzepte kommen und gehen sehen, die alle nicht funktioniert hatten: „Endlich bewegt sich was nach vorn, schon beginnt wieder das klein-klein“, kritisierte der CDU-Fraktionsvorsitzende. Auch Martin Schwarz (Piraten) sah den Entwurf positiv, sprach sich ebenfalls dafür aus, Mittel bereitzustellen. „Ich sehe das als ersten Aufschlag“, sagte Ute Meulenkamp (SPD), die auch davor warnte, jede Idee gleich zu zerreden. Ähnlich mahnende Worte waren schon im Bezirksausschuss gefallen, brachte Marlies Ammann (CDU) in Erinnerung. Dem Entwurf gesonnen zeigte sich auch Matthias Gohr (SPD), seine Idee, das Gelände auch als Festplatz zu nutzen, bremste jedoch der Bürgermeister mit Hinweis auf Lärmschutz.

„Wir möchten, dass sie das Thema mitnehmen und über den Wirtschaftsplan plazieren“, schloss TBV-Chef Lindemann, der betonte, dass es sich bei dem Vorschlag lediglich um eine Diskussionsgrundlage handele: „Das wird wahrscheinlich ein kontroverser Prozess. Wir sind jedenfalls für alle
Anregungen offen!“

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