Neviges: Ärger über Bau-Pannen an der Turnhalle Tönisheider Straße

Unter der immer wieder verzögerten Fertigstellung der Halle Tönisheider Straße leiden die Vereine. Am Donnerstag (7. Mai) wurde zugesagt, dass ab dem 18. Mai wieder trainiert werden kann.

Neviges. Baurat Andres Wendenburg und Diplom-Ingenieur Björn Dröscher vom Immobilienservice mussten sich am Donnerstag (7. Mai) einiges anhören: Von Planungsfehlern, mangelnder interner Koordination, dilettantischer Abstimmung der Arbeitsabläufe und fehlender Kommunikation mit den betroffenen Vereinen war die Rede beim Ortstermin in der Sporthalle Tönisheider Straße, zu dem die SPD eingeladen hatte.

Seit 17. November ist die Halle wegen Bauarbeiten gesperrt. Und mittlerweile ist der Ärger groß über die immer wieder verzögerte Fertigstellung. Ursprünglich war zugesagt worden, dass ab März wieder trainiert und gespielt werden könne.

"Die Auskünfte, die man vom Immobilienservice bekommt, stimmen einfach nicht. Sie sollten solche Termine nicht nennen, wenn Sie sie doch nicht einhalten können. Dann geben Sie besser gleich eine längere Zeitspanne an", zürnte beispielsweise Brigitte Djuric.

Besonders die Tischtennis-Spieler des TuS Neviges leiden unter dem Wegfall ihrer Trainings- und Spielstätte. 80 bis 90 Aktive zählt die Abteilung, die erste Mannschaft spielt in der Regionalliga. Inklusive der Spieltage am Wochenende nutzte der TuS bis November die Halle 25Stunden in der Woche.

Ersatzweise läuft der Trainingsbetrieb laut Klaus Wittpoth jetzt vor allem am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium. Doch die ungünstigen Bedingungen zeigten Folgen: "Unsere dritte Mannschaft ist abgestiegen, weil sie nicht trainieren konnte.

Das Vereinsleben ist tot: Wir treffen uns schließlich nicht in der Kneipe, sondern in der Halle zum Trainieren", machte Wittpoth am Donnerstag seinem Ärger Luft. Dank der Hilfe anderer Vereine habe man zwar die Meisterschaftsspiele absolvieren können, "aber die Heimstärke ist futsch".

Über unzureichende Trainingsbedingungen berichtet auch der NTV, dessen sechs Geräteturngruppen eigentlich in der Halle Tönisheider Straße üben.

In den drei verschiedenen Sporthallen in Velbert, in denen die Turner seit Monaten untergebracht sind, stehe nur ein Teil der Geräte zur Verfügung, die für das Wettkampfturnen notwendig sind. So hätten sich die Mädchen beispielsweise aus kleinen Kästen, Bank und Matten einen improvisierten Schwebebalken bauen müssen.

Doch das soll bald ein Ende haben. Björn Dröscher sagte am Donnerstag, dass die Sanierung der Sanitärräume und Umkleiden am 18. Mai beendet sein soll und die Halle dann wieder genutzt werden kann. Verschiedene, nicht immer von der Stadt zu verantwortende Vorfälle hätten die Arbeiten verzögert.

So habe sich zum Beispiel erst im Zuge der Baumaßnahme herausgestellt, dass die Abwasserleitungen ebenfalls erneuert werden mussten. Eine Firma habe die falschen Fliesen geliefert, andere hätten Termine nicht halten können.

Mit Skepsis hörten das Klaus Wittpoth und Werner Ramm vom TuS. Maximal drei bis vier Monate hätte nach Ansicht von Bauingenieur Ramm die Sanierung dauern dürfen. "Es ist unverständlich, dass die Stadt nicht gleich nach den Dachschäden im September reagiert hat."

Apropos Dach: Dröscher musste auf Nachfrage mitteilen, dass die Ausschreibung für die Erneuerung des defekten Flachdachs noch immer nicht komplett, nämlich noch nicht veröffentlicht, ist. Dennoch sei vorgesehen, die Dachsanierung in den Sommerferien durchzuführen.

Den 17. August, den Montag nach den Ferien, nahmen die Vertreter von Verein und SPD am Donnerstag als zugesagten Fertigstellungstermin mit. "Sie haben keine Chance, sich da rauszureden", sagte SPD-Vorsitzender Hinnerk Tegtmeier.

Baurat Andres Wendenburg als für den Immobilienservice verantwortlicher Dezernent entschuldigte sich am Donnerstag ausdrücklich "für die Pannen". "Wir müssen in der Koordinierung intern und im Auftritt nach außen besser werden", sagte er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort