Neviges Die Nevigeser Altstadt wird künftig im ehemaligen Kaufhaus gemanagt

Neviges · Eva Dannert und Julia Ostkamp beziehen im April ihren Coworking-Space im Ortszentrum.

 Voraussichtlich im April beziehen Julia Ostkamp (l.) und Eva Dannert ihren Coworking Space im Ex-Kaufhaus, das grundlegend saniert wurde.

Voraussichtlich im April beziehen Julia Ostkamp (l.) und Eva Dannert ihren Coworking Space im Ex-Kaufhaus, das grundlegend saniert wurde.

Foto: Ulrich Bangert

Den ersten Eindruck von Neviges hat Eva Dannert nicht mit Arbeit in Verbindung gebracht: „Das ist ein Ort, wo man zum Urlaub hinfährt und der viel Potenzial hat. Die Gassenstruktur mit den vorhandenen Ladenlokalen ist kleinteilig und charmant.“ Sie wohnt in Witten und kannte Neviges zuvor nicht. „Aber ich habe ein „Herz fürs Bergische“, wie sie verrät. Julia Ostkamp aus Bochum kannte bisher nur die Umgebung von Neviges. „Zum Wandern bin ich nach Langenberg gefahren, da habe ich Neviges vom Zug aus wahrgenommen.“ Nun sind die beiden Mitarbeiterinnen des Dortmunder Stadtplanungsbüros „Stadt + Handel“ die lange angekündigten Altstadtmanagerinnen und sollen Neviges nach vorne bringen.

Bürgermeister Dirk Lukrafka freute sich, das Duo der Presse vorzustellen: „Die Innenstadtentwicklung bekommt dadurch nicht nur ein, sondern zwei Gesichter. Dem Bund und vor allem dem Land ist das ein wichtiges Thema, das entsprechend im Rahmen des Stadterneuerungsgebietes Velbert-Neviges gefördert wird. Das Integrierte Handlungskonzept bestand bisher nur aus Beschlüssen und Vorarbeiten – jetzt geht es in die Umsetzung. Das ist das richtige Signal: Es zeigt, wir kümmern uns um Neviges.“

„Die Beiden werden für die nächsten zwei Jahre in dieser Funktion sein, mit der Option auf eine Verlängerung um weitere drei Jahre“, fügt Heike Möller, Fachplanerin Stadtentwicklung, hinzu. „Uns ist es sehr wichtig, dass hier jemand sitzt und mit den Menschen vor Ort überlegt, wie man vorankommt. Das Leerstandmanagement ist ein großes Thema. Zunächst werden die Altstadtmanagerinnen in der Vorburg sitzen, voraussichtlich im April werden sie ihren Coworking Space im ehemaligen Kaufhaus Gassmann beziehen.“ Lukrafka bittet um Verständnis, dass sich Veränderungen nicht sofort einstellen werden: „Das ist ein Mittelfristprogramm, es braucht einen langen Atem und viel Geduld, aber es zeigt, wir sorgen für Neviges.“

Anfang Februar haben die Damen ihre Arbeit mit Anknüpfungsgesprächen aufgenommen. „Kontakte herzustellen, das ist unsere Arbeit. Wir hatten bereits sehr spannende Gespräche und sind sehr herzlich aufgenommen worden und freuen uns auf die weitere Arbeit“, berichtet Julia Ostkamp. Ute Dannert stellt die wichtigsten Punkte beim Leerstandmanagement vor: „Wo gibt es Leerstände, wie groß sind die Räume, besteht Barrierfreiheit. Wir haben schon einiges erfahren.“ Die Erhebung der freien Läden dient als Grundlage für ein aktives Leerstandsmanagement, das bald mit der Umsetzung des „Sofortprogramms Innenstadt“ startet. Zudem wird sich das Altstadtmanagement dem Aufbau eines Verfügungsfonds für Neviges widmen. Fördermittel sind beantragt, sie werden voraussichtlich im Sommer bewilligt.

Wenn die Coronalage es erlaubt, möchte das Duo während des Wochenmarktes Ansprechpartner für alle sein. Bisher sind sie mittwochs und donnerstags in Neviges und haben auf die gewachsenen Strukturen zurückgegriffen, wie die „50 Nevigeser“, die Werbegemeinschaft und die Teilnehmer der Altstadtkonferenz. „Das gab ein erstes Bild“, so Ute Dannert, und fügt hinzu, dass auch die Wallfahrt ein großes Thema sei. „Wir sehen uns als Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung, den Gewerbetreibenden und Immobilienbesitzern.“ Das Fassaden- und Wohnumfeldprogramm wird fortgeführt, wobei Caroline Strughold, die Ende 2020 in die Abteilung Stadterneuerung eintrat, sich um die Förderprojekte kümmert, viel Arbeit im Hintergrund erledigt.

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