Neujahrskonzert: Funken zur Premiere

Zum ersten Mal fand das Neujahrskonzert der Kreissparkasse im Paul-Ludowigs-Haus statt.

Wülfrath. Als der Pyrotechnik-Funkenregen auf die Bühne des Paul-Ludowigs-Haus (PLH) prasselt, ist Frithjof Kuhlmann längst wieder auf dem Weg zu seinem Mischpult. Die Bühne überlässt der Bühnenmeister lieber den Künstlern, die beim 24. Neujahrskonzert der Stiftung der Kreissparkasse Düsseldorf das Publikum zuvor verzückt hatten.

Doch auch Kuhlmann konnte mit seiner Konzert-Premiere zufrieden sein. Die „Generalprobe“ des Paul-Ludowigs-Haus ist gelungen. Kein Wülfrather Verein, der zuvor in der im vergangenen Jahr geschlossenen Stadthalle aufgetreten war, hatte bisher das Paul-Ludowigs-Haus genutzt. Das Neujahrskonzert verdeutlichte nun, dass die Mehrzweckhalle mit ein wenig Mühe auch höheren musikalischen Ansprüchen genügen kann.

Das filigrane Klavierspiel des jungen Wülfrather Pianisten Christian Ziegler war ebenso gut zu hören, wie die „Arie des Escamillo“ aus George Bizets Oper „Carmen“, die Bariton Thomas Laske stimmgewaltig vortrug. Auch die Geigenkünste des erst 13-jährigen Publikumslieblings Johannes Brzoska gingen akustisch nicht verloren.

Die Nachteile des Gebäudes zu kaschieren, hat Frithjof Kuhlmann einige Mühen, aber auch jede Menge Zeit gekostet: „Am Freitag habe ich hier elfeinhalb Stunden aufgebaut und Samstag dann noch einmal viereinhalb Stunden.“

Mit digital verzögerten Lautsprechern und einem neuen Mikrofon sorgte er dafür, dass die Musik auch im hinteren Teil der Halle hörbar wurde. Den eher dürftigen Charme der Mehrzweckhalle, in der Moderator Karl-Heinz Nacke bereits vor Jahren Handball spielte, kaschierte er mit Scheinwerfern und LED-Leisten.

Zudem wurde die Bühne mit beweglichen Elementen aus der ehemaligen Stadthalle verlängert, um Platz für den knapp 400 Kilogramm schweren Konzertflügel zu bieten.

Denn auf der eigentlichen Bühne mussten schließlich die 109 Mitglieder der Hochdahler Chöre unter Leitung von Thomas Gabrisch Platz finden. „Wir machen hier kein ‚Wetten, dass’“, scherzte Moderator Karl-Heinz Nacke, als der nicht enden wollende Strom der Sängerinnen und Sänger Richtung Bühne begann. Das Publikum quittierte diese logistische Leistung mit lang anhaltendem Applaus.

Auch sonst waren die Zuschauer mit dem Konzert in den neuen Räumlichkeiten zufrieden. „Die Akustik ist gar nicht mal so schlecht“, sagt Ulrike Bredenbach aus Wuppertal, und ihre Begleiterin Ingrid Werner aus Mettmann ergänzt: „Wir hatten ja gar keine Vorstellung von dem Gebäude und haben uns einfach mal überraschen lassen.“

Nur die Bestuhlung sei unbequem und der Blick zur niedrigen Bühne versperrt. Die Kinderkrankheiten werde man in den kommenden Jahren abstellen, versichert Moderator Nacke. Der Wille zur Fortsetzung der Konzertreihe in den neuen Räumlichkeiten besteht bei den Verantwortlichen.

„Gestern beim Aufbau war ich noch skeptisch, aber heute finde ich es sehr gut gelungen“, sagt Sparkassen-Filialdirektor Hans-Werner Fritze und Bürgermeisterin Claudia Panke verspricht: „Wir werden alles dafür tun, dass es im nächsten Jahr ein silbernes Jubiläum der Neujahrskonzerte in Wülfrath gibt.“

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