Neues Flüchtlingsheim: Pläne liegen aus

Der mögliche Bau an der Fortunastraße bleibt ein Notnagel.

Es bleibt dabei: Die Stadt möchte nach eigener Aussage kein neues Flüchtlingsheim an der Fortunastraße errichten. Jedoch halten sich Verwaltung und Politik für den Notfall das Hintertürchen offen und haben vorsichtshalber planungsrechtlich für einen Bau alles in die Wege geleitet. Daher gibt es jetzt einen Bebauungsplanentwurf, der vom 10. Juli bis einschließlich 18. August öffentlich zur Einsichtnahme in Zimmer 2.1.15 des Rathauses, Am Rathaus 1, ausliegt.

Spannend dürften die Unterlagen auch für Anwohner nicht sein. In dem Entwurf ist laut Sozialamtsleiter Mike Flohr nicht einmal festgehalten, wieviele Flüchtlinge die Einrichtung einmal fassen soll. „Das wissen wir erst, wenn wir wirklich bauen müssen“, sagt er. In Sachen Bauweise wäre das Heim vergleichbar mit dem Objekt In den Eschen.

Kosten würde ein Heim an der Fortunastraße rund 600 000 Euro, wobei die Größe noch eine Rolle spielt. Klar, dass die Stadt erst tief in die Tasche greifen möchte, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. An der Adresse Am Rathaus 1a ziehen im September 30 männliche Flüchtlinge in ein leerstehendes Gebäude der Stadt. Gleichzeitig wird über eine Verlegung der Obdachlosen aus dem Heim Maushäuschen nachgedacht. Dort könnten theoretisch geflüchtete Familien unterkommen.

Alle Pläne, das machte Mike Flohr klar, halten nur so lange, wie die Zahl der Flüchtlinge nicht rasant steigt. „Im Moment sind wir stabil auf hohem Niveau“, sagt er. Mehr als 100 Flüchtlinge leben derzeit im Stadtgebiet. Die Zahl könne jedoch jederzeit stark schwanken. Das Vertrackte: Schnell reagieren kann die Verwaltung auch mit der Fortunastraße in der Hinterhand nicht. Die geschätzte Bauzeit liegt laut Flohr bei einem halben Jahr.

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