Velbert Neu in Velbert: Waren selbst einlagern

Von Ulrich Bangert · „Self Storage“ nutzt ein großes, leerstehendes Ladenlokal an der Friedrichstraße.

 Stephan Meintrup (l.) und Matthias del Longo stellen die unterschiedlich großen Boxen vor, die beim „Self Storage“ an der Friedrichstraße von Gewerbetreibenden und Privatleuten genutzt werden können.

Stephan Meintrup (l.) und Matthias del Longo stellen die unterschiedlich großen Boxen vor, die beim „Self Storage“ an der Friedrichstraße von Gewerbetreibenden und Privatleuten genutzt werden können.

Foto: Ulrich Bangert

Wenn sich große Ladenlokale in der Innenstadt nicht mehr vermieten lassen, kann daraus ein Lagerhaus für Jedermann werden. So geschehen an der Friedrichstraße 209, wo einst auf 970 Quadratmetern Grundfläche Möbel und zuletzt Computer und Elektronik angeboten wurde. Matthias del Longo hat mit dem „Self Storage“ ein Angebot zur Lagerhaltung aufgenommen, das in den USA sehr beliebt ist und auch in deutschen Großstädten immer stärker von Privatpersonen und Gewerbetreibenden nachgefragt wird, inzwischen auch im Niederbergischen.

Das Lager ist zum Beispiel
für Ebay-Händler interessant

„Zwei Menschen ziehen zusammen, man weiß noch nicht, wohin mit überflüssig gewordenen Hausrat, man zieht in eine kleinere Wohnung oder für eine Zeit ins Ausland. Da bietet es sich an, die Möbel zwischenzulagern“, so der Wülfrather Immobilienmakler. „Interessant ist so ein Lager für Ebay-Händler und klassische Einzelhändler, die saisonbedingt mehr Ware unterbringen müssen“, sagt Matthias del Longo.

Seit Oktober wurden die Leichtmetallwände für die 140 Lagerboxen eingebaut. Die kleinsten liegen bei einem und die größten bei 15 Quadratmetern, die verfügen dann über ein Rolltor, durch das bequem ein Hubwagen passt. Eine Laderampe für Lkw bis 7,5 Tonnen ist vorhanden. Die Mietpreise beginnen bei 3,90 Euro pro Woche, im Winter wird geheizt: „Mehr als zehn Grad sind nicht drin, man soll hier schließlich nicht länger bleiben“, so der Makler. Die Mieter erhalten auf das Smartphone einen Zugangscode, der täglich zwischen 6 und 22 Uhr den Zugang ermöglicht. Hinzu kommt eine Videoüberwachung, gleichzeitig werden die Waren bis 25 000 Euro versichert. „Wir suchen für das Self Storage die urbane Lage, um viele Privatkunden zu erreichen“, so Stephan Meintrup, der zusammen mit Matthias del Longo die Firma DLM Self Storage gegründet hat, die im kommenden Jahr weitere Lager in der Region aufbauen möchte.

Der Wirtschaftsförderer Wilfried Löbbert sieht im Self Storage einen wachsenden Bedarf: „Das ist ein mögliche Nutzung von leerstehenden Geschäften, das hält die Menschen in der Stadt und ist neben der Gastronomie auch eine wohnungsnahe Dienstleistung.“ Gleichzeitig betont er, dass dies nicht den Abgang des Handels aus der City bedeutet. Allerdings verweist er auf das interaktive Handlungskonzept für das Velberter Zentrum. „Nach der Schließung von Karstadt/Hertie steht der Einzelhandel in der Oberstadt nicht mehr ganz vorne, sondern mehr der Bereich Wohnen und Dienstleistungen. Der Schwerpunkt des Einzelhandels hat sich nach der Eröffnung der Stadtgalerie in diesen Bereich verlagert.“

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