Wülfrath Netzwerk für Frühe Hilfen ist stolz auf erfolgreiche Arbeit

Wülfrath. · Zum 50. Mal fand das Netzwerktreffen der Frühen Hilfen Wülfrath (SoFrühWü) mit dem Schwerpunkt für Kleinkinder von null bis zwei Jahre im Rathaus statt.

 Die Leiterin des Jugendamtes, Bärbel Habermann, sowie die beiden „SoFrühWü“-Gründungsväter Gerd Bohnen vom Freiwilligen-Forum (l.) und Jugendhilfeplaner Udo Neumann erinnern sich mit dem ehemaligen Netzwerklogo an die Anfänge der Kooperation.

Die Leiterin des Jugendamtes, Bärbel Habermann, sowie die beiden „SoFrühWü“-Gründungsväter Gerd Bohnen vom Freiwilligen-Forum (l.) und Jugendhilfeplaner Udo Neumann erinnern sich mit dem ehemaligen Netzwerklogo an die Anfänge der Kooperation.

Foto: Tanja Bamme

„Wahrnehmen. Warnen. Handeln.“ Nach diesem Leitbild agiert auch heute noch das Netzwerk der Frühen Hilfen („SoFrühWü“) in Wülfrath. Anlässlich des 50. Netzwerktreffens erinnerten sich die einzelnen Akteure an die Anfänge des Frühwarnsystems, welches heute breit gestreute Kooperationsarbeit leistet.

Gerd Bohnen vom Freiwilligen-Forum und Jugendhilfeplaner Udo Neumann waren die sprichwörtlichen Gründungsväter der organisationsübergreifenden Netzwerkarbeit. Bereits 2004 griff Neumann das Thema „Frühwarnsystem“ auf und brachte die Idee im Jugendamt Wülfrath zur Sprache. Es folgte zunächst eine Aktion, die an eben dieses Projekt angelehnt und in Kooperation mit den örtlichen Kinderärzten ins Leben gerufen wurde.

Die Frühe-Hilfen-Koordinatorin Gudula Kohn erinnert sich noch gut an die erste praktische Aktion mit dem Namen „Ich geh zur U und du?“ zu den U-Untersuchungen für Kinder. „Nur ein Jahr später haben bereits zahlreiche Akteure den Kooperationsvertrag im Frühwarnsystem, den späteren Frühen Hilfen, geschlossen“, weiß Kohn. Seitdem ist eine Menge Bewegung in die Netzwerkarbeit gekommen. Viermal im Jahr trifft sich das Netzwerk mit seinen Vertretern aus diversen örtlichen Vereinen, Einrichtungen und Institutionen.

Die seither größte Initiierung aus den Reihen der „SoFrühWü“ dürfte der Begrüßungsrucksack sein, der jeder Wülfrather Familie nach der Geburt überreicht werden kann. Das freiwillige Angebot geht mit einem Besuch in den eigenen Wänden einher. „Das ist natürlich nur ein Service, den wir anbieten und der nicht verpflichtend für die Eltern ist“, erklärt Jugendamtsleiterin Bärbel Habermann. Die Resonanz spricht allerdings für sich. Bis zu 180 Rucksäcke werden jährlich verteilt.

Diese enthalten neben kleinen Geschenken vor allem Informationsmaterialen verschiedener Kooperationspartner, aber auch Hilfenummern und Kontaktdaten diverser Ansprechpersonen. Seit 2009 wird der Rucksack verteilt. „Bisher haben wir rund 2000 dieser Begrüßungsrucksäcke ausgegeben“, freut sich Udo Neumann.

Ein weiterer Erfolg wird der jährlichen Familienmesse zugeschrieben. Diese wurde 2012 erstmalig ins Leben gerufen, fand zunächst dreimal im Jahr statt und wird aktuell einmal jährlich initiiert. Diese Messe dient der Information, aber auch der Vernetzung zwischen Familien und Organisatoren. „Und da wir in dem Netzwerktreffen für Kinder von null bis zwei Jahren so viel erreicht hatten, haben wir das Angebot auch auf die Altersgruppe sechs bis zwölf Jahre ausgeweitet“, erklärt Gudula Kohn. „Das geschah bereits im Jahr 2016.“ Mit der Inkraftsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes im Jahr 2012 wurde der Auftrag an das Netzwerk, welches zunächst in sechs Städten startete und heute kommunalübergreifend agiert, auch von politischer Seite erteilt. Die kommunale Politik griff im vergangenen Jahr zudem das vom Jugendamt erarbeitete kommunale Präventionsleitbild auf und beschloss dessen Weiterentwicklung und Umsetzung. Mit den seit 2017 regelmäßig initiierten Armutskonferenzen, die Kinderarmut in den Fokus stellen, erweiterte sich das Netzwerk auch in diesem Schwerpunktbereich.

„Die Themen greifen bei diesem Netzwerk ineinander, wir bündeln Kompetenzen und reflektieren unsere Arbeit immer wieder kritisch“, so Gerd Bohnen, der diese Zusammenarbeit als außergewöhnlich beschreibt.

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