Wülfrath Krabbelgruppe entwickelt sich zu Netzwerk

Wülfrath. · Die Kirchengruppe „frau ev.“ innerhalb der evangelischen Gemeinde bietet Frauen seit mehr als 20 Jahren offene Angebote für Freizeit und Miteinander.

 Im Jahr 1998 begann die Gruppe mit spontanen Treffen und befasste sich vor allem mit Kinderthemen. Inzwischen bilden die Mitglieder ein beständiges Netzwerk.

Im Jahr 1998 begann die Gruppe mit spontanen Treffen und befasste sich vor allem mit Kinderthemen. Inzwischen bilden die Mitglieder ein beständiges Netzwerk.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Als vor wenigen Tagen die alten Kalender abgehängt wurden, konnten Ursula Böhme und ihre Mitstreiterinnen von „frau ev.“ ein besonderes Jahr abschließen: 2018 feierte die Frauengruppe ihr 20-jähriges Bestehen. Was 1998 als spontanes Treffen entstand, ist zu einem beständigen Netzwerk geworden. Im Jubiläumsjahr hat sich „frau ev.“ Zeit genommen, auf die Anfänge zu blicken.

„Die Idee für eine Frauengruppe ging von Müttern aus, die sich bei der Krabbelgruppe kennengelernt hatten“, erzählt Böhme, die Gruppenleiterin. „Da kam der Wunsch auf, sich auch mal abends zu treffen – ohne Kinder. Und dann ging es mit den Treffen los, immer am ersten Donnerstag des Monats.“ Zu Beginn trafen sich die Frauen noch in der Kathedrale Schlupkothen. Weil die Mutterschaft die meisten Teilnehmerinnen verband, wurden viele Vortragsabende organisiert – die meisten rund um „Kinderthemen“, wie Böhme das nennt. „Daran waren viele interessiert, und die Gruppe ist schnell auf mehr als 30 Frauen gewachsen“, sagt die Leiterin. Später wurde Haus Quellengrund zum Treffpunkt, seit 2011 finden die monatlichen Abende im Gemeindehaus an der Dorfstraße statt. Momentan gibt es 18 aktive Mitglieder.

Der Verein „frau ev.“ ist Teil der evangelischen Gemeinde Düssel. Die Gruppe sei aber ein offenes Angebot, erklärt Böhme, eine Mitgliedschaft in der Gemeinde werde nicht vorausgesetzt. „Sich zu öffnen, tut einer Gruppe ja nur gut. Wir freuen uns über jede, die dabei sein möchte, unabhängig von der Religion.“

Prinzipiell gibt es nur zwei Bedingungen, um mitzumachen: Es sind nur Frauen zugelassen, und frau sollte Lust haben, sich einzubringen. Denn nach gemütlichen Kaffeekränzchen steht „frau ev.“ auch nach 20 Jahren nicht der Sinn. Vorträge gibt es immer noch regelmäßig, wobei die Themen von Gefängnisseelsorge über Gebärdensprache bis zu Gartentipps breit gefächert sind. Jeden November packt die Gruppe Päckchen für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“, und auch der Weltgebetstag am ersten März ist ein fester Punkt im Jahreskalender. Die Frauen gehen aber auch gern essen, besprechen Bücher, besuchen Ausstellungen oder werden selbst kreativ.

„Einmal im Jahr gehen wir außerdem zusammen picknicken. Dann bringt jede etwas mit – das kriegen wir Frauen ja immer gut organisiert“, erzählt Roswitha Kannengießer. Die Abgrenzung als reine Frauengruppe wird hier mit einem Augenzwinkern verstanden, „frau ev.“ steht auch mit dem Männerkreis der Gemeinde in Kontakt. Den Frauen ist es aber wichtig, dass sie Abende für sich haben und einen Raum, um ihren Interessen nachzugehen. „Es gibt ja auch den Frauenkreis der Gemeinde, aber der richtet sich an Seniorinnen“, erklärt die Leiterin. „Wir wollen ein Angebot für jüngere Frauen sein.“

Beim ersten Treffen im Januar werden traditionell die Ausflüge für das neue Jahr geplant. 2019 steht ein größerer Programmpunkt an: Dann will „frau ev.“ für ein Wochenende wegfahren. Die Reisen mit dem Gemeindebus finden alle zwei Jahre statt – diesmal soll es zur Weinprobe an den Rhein gehen.

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