Wülfrath Nein zur Mosquito-Anlage

Wülfrath · . Das Thema Vandalismus stand auf der Agenda der Sitzung des Ausschusses für Umwelt (AUO) und Ordnung in der Sporthalle an der Goethestraße. Es ging um den Bereich Bondues-Weg und den angrenzenden Eingangsbereich zur Wülfrather Wasserwelt.

 In diesem Bereich an der Wülfrather Wasserwelt gibt es häufig Fälle von Vandalismus.

In diesem Bereich an der Wülfrather Wasserwelt gibt es häufig Fälle von Vandalismus.

Foto: Tanja Bamme

Hier halten sich nach Angaben der Verwaltung vor allem an Wochenenden Jugendliche und junge Erwachsene auf, die sich dort in Gruppen von teilweise bis zu 50 Personen treffen. In den vergangenen beiden Jahren listet die Verwaltung folgende Schäden auf: Glasscheibe rechts neben dem Eingang zerstört, zwei große Glasscheiben eingeschlagen, Zugangstür zum Sauna-Raum beschädigt, Fäkalien an Hauswand geschmiert, Deckenlampen im Laubengang mit dunkler Farbe besprüht, Abfalleimer aus der Betonverankerung gerissen, Nutzung der Gebäudeecken als Urinal.

Mosquito-Anlage wurde trotz Sperrvermerks angeschafft

Die Verwaltung hatte im Rat vorgeschlagen, eine sogenannte Mosquito-Anlage anzuschaffen und dort zu installieren. Sie erzeugt Hochtöne, die von jungen Menschen als unangenehm empfunden werden. Noch vor der Diskussion im AUO nahm Kämmerer Rainer Ritsche den Vorschlag zurück. „Das ist doof gelaufen, Entschuldigung.“ Er habe die Stimmung in der Politik falsch eingeschätzt. Insgesamt sei das Verfahren „dumm gelaufen“. Die Anlage wurde für 1200 Euro bereits angeschafft, obwohl es einen Sperrvermerk gegeben hatte. Sie soll zurückgegeben werden.

Seitens der Politik gab es einen breiten Konsens, diese Anlage keinesfalls einzusetzen, auch nicht in einer Testphase. „Die Vorfälle geben uns nicht das Recht, die Gesundheit von jungen Menschen zu gefährden“, sagte Ilona Küchler, Fraktionsvorsitzende der Linken. Sie zweifelte an, dass gesundheitliche Risiken durch den Pfeifton etwa für keine Kinder, Babys oder Tiere ausgeschlossen werden können. Dieser Meinung war auch Tina Guenther von den Grünen, die zudem von einem Verdrängungseffekt sprach. „Die Jugendlichen werden sich einen anderen Platz suchen.“ Auch Tina Guenther warnte vor möglichen Risiken für die Gesundheit.

Der Ausschussvorsitzende, André Herbes (Wülfrather Gruppe) sagte, Alkohol in der Nähe des Jugendhauses sei ein absolutes No-Go. Patrick Schneider (CDU) hatte vorgeschlagen, in diesem Bereich Aufenthaltsverbotsschilder aufzustellen und den Konsum von Alkohol dort zu verbieten. So einig sich die Parteien waren, die Anlage nicht zu installieren, so einig waren sie sich auch, dem Treiben ein Ende zu bereiten. Bürgermeisterin Claudia Panke berichtete von Mitarbeitern, die spät abends Angst haben, an den Jugendlichen vorbeizugehen. „Vielleicht wissen diese Menschen auch gar nicht, wie bedrohlich sie auf andere wirken können.“

Abhilfe soll nun die Wiederbelebung des Arbeitskreises Vandalismus schaffen. Der ursprünglich aus Mitarbeitern der Verwaltung bestehende Arbeitskreis hatte laut Bürgermeisterin seine Arbeit inzwischen resigniert eingestellt. Nun sollen auch Vertreter aller Parteien miteinbezogen werden und erarbeiten, wie man der Lage Herr werden kann. Dass dies nicht einfach wird, ist allen Beteiligten klar. André Herbes sagte zum Beispiel, dass er sich nicht vorstellen kann, dass diese Jugendlichen etwa mit besonderen Angeboten zur Verhaltensänderung bewegt werden können. Das nur 20 Meter entfernte Kinder- und Jugendhaus sei schließlich geöffnet, wenn im Bereich der Wasserwelt getrunken und gefeiert werde. „Diese jungen Leute wollen eben nicht kickern oder Spaghetti kochen“, so der WG-Ratsherr weiter.

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