Mit Reggae beim Song Contest

Die Band „Toppaman“ tritt in Düsseldorf im Rahmenprogramm auf und legt zudem ihre erste CD vor.

Wülfrath. „Es gibt eine Menge Neuigkeiten von uns“, sagt Schlagzeuger Jan Szarny (20), während er vor dem WüRG-Haus Konzertplakate auf Spanplatten kleistert. Seine Bandkollegen Christian „Toppa“ Hankammer und Tim Dierich (beide 18) sind derweil mit dem Aufhängen beschäftigt. „Toppaman“, die Wülfrather Reggaeband, hat viel zu tun: Es steht nicht nur die Veröffentlichung ihrer ersten CD „Coloured World“ an.

Das Erstlingswerk wird mit einer Releaseparty (siehe Kasten) gefeiert. Keinesfalls der einzige Auftritt in den kommenden Wochen — die Band hat es ins Rahmenprogramm des Eurovision Song Contest geschafft und wird Anfang Mai in Düsseldorf spielen. Danach müssen die drei allerdings eine Pause einlegen: Sänger Hankammer bricht im Sommer für ein Jahr nach Kalifornien und Jamaika auf.

Für den Auftritt in der Landeshauptstadt hatte die Band bei einem Casting vorgespielt. Ein paar Stunden später kam die gute Nachricht: „Toppaman“ sind bei der mehrtägigen großen Party, auf deren Höhepunkt Lena Meyer-Landrut ihren Titel verteidigen will, dabei. Dank „Toppaman“ schweben voraussichtlich am Donnerstag, 5. Mai, zwischen 18 und 20 Uhr Reggaerhythmen über den Düsseldorfer Rathausplatz.

Mit im Gepäck sind dann die 16 Songs des ersten Albums „Coloured World“. Typisch „Toppaman“: Sowohl gesellschaftskritische, als auch lockere, tanzbare Songs sind dabei. „Wir kritisieren zwar viel, geben aber auch Ratschläge, wie man es besser machen könnte“, sagt Songtexter Hankammer. So beim Song „Gulf of Mexico“, der auf die Ölkatastrophe des vergangenen Jahres anspielt. Der Mensch solle weniger an seinen Konsum und mehr an die Natur und seine Nachfahren denken. Das ist auch im Lied „Zum Virus mutiert“ zu hören — dort wird der Mensch als Krankheit für die Welt dargestellt. Bei aller Kritik vergessen die drei Jungs ihre Lebensfreude nicht: Songs wie „Music Inspires Me“ und „What We Need“ taugen für jede Party.

Vier Tage stand die Band Ende Dezember im Studio, momentan bekommen die Aufnahmen beim Mastering den letzten Schliff. „Wir freuen uns total über das Album. Das ist für uns auch eine Erinnerung an die gemeinsame tolle Zeit“, sagt Bassist Tim Dierich, der im Moment mit Hankammer im „Abistress“ steckt. Hankammer singt übrigens auf Englisch, Deutsch und Spanisch. „Wir sprechen dadurch mehr Leute an, das finden viele gut“, sagt Szarny.

Kaum startet die Band durch, kommt es Ende Juni aber erst einmal zu einer Zäsur. Nach den Abiturfeiern geht „Toppa“ Hankammer am 28. Juni für ein Jahr zunächst in die USA, dann nach Jamaika. Das ist aber nicht das Ende der Band. „Wir werden uns alle weiterentwickeln“, glaubt er. Der Sänger will die jamaikanische Kultur aufsaugen und die Patois-Sprache verinnerlichen. Dierich (eventuell Physikstudium) und Szarny (Ausbildung zum Mechatroniker) feilen derweil an ihrem Instrumentalspiel und der zweiten Gesangsstimme, damit es mit „Toppaman“ 2012 erfolgreich weitergehen kann.

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