Metal-Band dreht Video am Schloss
Die Gruppe „Obscurity“ aus Velbert stieß mit ihrer Bitte, am Hardenberger Schloss drehen zu dürfen, auf offene Ohren.
Neviges. „Wir haben zunächst gedacht, die lassen uns dort nicht drehen“, gesteht Sascha Krüger. Der Inhaber der Filmproduktion iMotion Factory hatte sich den frisch herausgeputzten Wehrgang samt den Kasematten von Schloss Hardenberg für ein Musikvideo der Gruppe „Obscurity“ ausgesucht. Er wandte sich an Peter Egen vom Förderverein des Kulturensembles Schloss Hardenberg und traf auf Wohlwollen. Der Vorsitzende vermittelte den Kontakt zum Projektleiter des Schlosses. „Wir sind froh über alles, das dem Schloss nutzt, und möchten seinen Bekanntheitsgrad erhöhen“, freute sich Björn Dröscher über das Interesse der Black-Metal-Band.
„Für uns als Velberter ist das Schloss ein Stück Heimat“, bekennt Sänger Marc Fähling. Die Motive der Texte beziehen sich vielfach auf die mittelalterliche Geschichte des Bergischen Landes. Folgerichtig ist der Bergische Löwe, das Wappentier der Grafen von Berg, so eine Art Markenzeichen der Musiker aus Velbert. „Im kommenden Jahr besteht die Gruppe seit 20 Jahren. Das Video ist ein Dankeschön an unsere Fans, die wir in ganz Deutschland und Europa haben.“
Der kurze Film zur Musik soll eine kleine Historie der Band vermitteln. „Jeder von uns ist schon mal im übertragenen Sinn einen Tod gestorben. Das Video geht an seinem Anfang davon aus, dass die Band nicht mehr existiert“, beschreibt Fähling. „Eine Druidin entdeckt ein Buch mit der Geschichte unserer Band. Durch ihre Tränen werden wir wieder ins Leben zurückgeholt“, verrät der Vokalkünstler, dem man bei seinen Auftritten ein Hustenbonbon zustecken möchte, weil er so heiser klingt. Auf dem Wehrgang recken die Auferstandenen kraftvoll brennende Fackeln empor und ihren Fans entgegen. Diese grüßen mit abgespreiztem Zeigefinger und kleinem Finger.