Mehr Unfälle mit Personenschaden

Aus der Verkehrsunfallstatistik 2017 geht hervor, dass die Zahl in Wülfrath um 19,6 Prozent gestiegen ist. 22 Menschen schwer verletzt.

Mehr Unfälle mit Personenschaden
Foto: Polizei Wülfrath

Wülfrath/Mettmann. Bei der gestrigen Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2017 in der Kreispolizeibehörde in Mettmann wurde deutlich, dass die Verunglücktenhäufigkeitszahl in Wülfrath eklatant gestiegen ist. Landrat Thomas Hendele, Abteilungsleiter Polizei, Leitender Polizeidirektor Manfred Frorath und Erster Polizeihauptkommissar Ralf Schefzig, Leiter der Direktion Verkehr, stellten die Zahlen vor. Im Vorjahr lag sie bei 396, 2016 bei 278. Das bedeutet einen Anstieg um 42,4 Prozent, kreisweit der höchste Wert. Die Verunglücktenhäufigkeitszahl ergibt sich per Definition aus der Anzahl der Verunglückten pro 100 000 Einwohner. Gerade diese Zahl war in den vergangenen Jahren sehr schwankend in der Kalkstadt. 2013 lag sie bei 332, im Jahr darauf bei 275 und 2015 bei 353.

Die großen Schwankungen ergeben sich laut Manfred Frorath aus den verhältnismäßig geringen Fallzahlen, die prozentual eine deutlich höhere Auswirkung haben. 2017 hat die Polizei 55 Verkehrsunfälle mit Personenschaden registriert, das bedeutet ein Plus von 19,6 Prozent im Vergleich zu 2016. 22 Personen wurden schwer, 62 leicht verletzt. Es gab zum Glück keinen Verkehrstoten.

Hinzu kommen insgesamt 132 Verkehrsunfallfluchten (Plus 0,8 Prozent), von denen 42,4 Prozent der Fälle aufgeklärt werden konnten.

Manfred Frorath, Leitender Polizeidirektor

„Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt“, sagte Manfred Frorath mit Blick auf dieses kreisweit zunehmende Phänomen. Er wies darauf hin, dass je nach Schwere des Unfalls eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren droht und Fahrverbote möglich sind.

Für ehrliche Verkehrsteilnehmer wünscht sich Thomas Hendele, dass „typische Supermarktrempler“ nicht gleich ein Fall für die Polizei sind. „Ein Zettel an die Windschutzscheibe reicht bisher nicht aus“, so der Landrat. Er stellt sich Regelungen vor, „wie die Leute das untereinander klären können“. Zum Beispiel mit einer einzurichtenden Rufnummer, unter der die Fälle angegeben werden können. Dafür wäre allerdings eine Gesetzesänderung nötig.

Die Anzahl der verunglückten Fußgänger ist von zehn auf sieben gesunken, die der Radfahrer leicht von zwölf auf elf. Gerade diese Verkehrsteilnehmer werden bei Unfällen häufig verletzt. „Fußgänger und Radfahrer haben keine Knautschzone“, sagte Manfred Frorath. Das gilt auch für Motorradfahrer. Die Zahl der Verletzten hat sich von fünf auf acht erhöht. Neun Kinder wurden 2017 im Straßenverkehr verletzt, eines mehr als 2016. Dagegen sank die Zahl der jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) von 13 auf zehn. Bei den Senioren (ab 65 Jahre) stieg die Zahl leicht von sechs auf sieben.

Als Hauptunfallursachen nannte Ralf Schefzig überhöhtes Tempo und Ablenkung. Gerade die Handynutzung am Steuer sei ein großes Problem, obwohl dies mit 100 Euro Strafe und einem Punkt in Flensburg geahndet wird. Das schrecke viele nicht ab.

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