Mariendom inspiriert zu neuen Ansichten

Künstler zeigen in einer Ausstellung ihre Auseinandersetzung mit dem Gotteshaus.

Mariendom inspiriert zu neuen Ansichten
Foto: Ulrich Bangert

Neviges. „Unser Dom ist ein Kunstwerk in sich, vielleicht sogar eines der bedeutendsten Gebäude im Land“, begrüßte Wallfahrtsleiter Frank Krampf die Mitglieder des Velberter Künstlerbundes. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der „Perle der Architektur“ hatten sich Marianne Fink, Angelika Wittkötter, Rose Marie Johnen, Ulrike Kinzler, Ingrid Klimetzek, Peter Kroninger, Marie-Theres van Hall, Kurt Petruck, Ute Prochnow und Renate Rübenhaus mit dem modernen Dom künstlerisch auseinandergesetzt.

„Das machen sie ganz unterschiedliche Weise, sie erzählen von Gott, von der Kirche, deren Licht und Fenstern und dem Marktplatz“, so der Franziskaner, der den Künstlern dafür dankte, dass sie mit der Ausstellung Leben in den Dom bringen und wünschte konstruktive Rückmeldungen von den Betrachtern.

Heinz Schemken, Mitglied der Fördergemeinschaft Nevigeser Wallfahrtsstätten und ehemaliger Bürgermeister, sieht in der Ausstellung einen Beleg für die Bedeutung des künstlerischen Schaffen in der Stadt. Von abstrakt bis konkret reicht die künstlerische Bandbreite in der Auseinandersetzung mit dem Kirchenbau. Der Aufgang zum Mariendom und das zeltartige Innere, die Emporen wie Häuser mit Fenstern und Balkonen, die Straßenlaternen inspirierten die Künstler. Selbstverständlich haben sich die Kreativen von den großen, farbigen Fenstern, vor allem mit der rot leuchtenden Marienrose, zu Neuem hinreißen lassen. Neben den Fenstern und deren Farben beschäftigen sich die Künstler mit den Konturen des markanten Baus, der vor mehr als 50 Jahren in „Neviges hineingepflanzt wurde“, wie Bruder Frank sagte.

„Ich habe in den Rottönen die Formen des Doms entdeckt“, sagte Edwin Oster erfreut. Er meinte, dass die roten Töne Feuer und Flamme für den Glauben widerspiegeln. Kunst fällt im Auge des Betrachters immer unterschiedlich aus: Eine studierte Grafikdesignerin aus Mülheim an der Ruhr sparte nicht mit harscher Kritik. Sie fand einige Bilder dilettantisch: „Damit hätte man an der Kunsthochschule noch nicht einmal die Aufnahmeprüfung bestanden“, lautete ihr Urteil.

Bis 28. September können sich Kunstfreunde selbst die Bilder ansehen, die im ganzen Dom verteilt aufgehängt sind.

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