Und so wurde am letzten Abend im April nicht nur in zahlreichen Kneipen gefeiert. Egal, wer es lieber rockiger oder eher gediegener mochte - für jeden Geschmack war etwas dabei. Deshalb wurden etliche Veranstaltungen auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten aufgezogen - wie zum Beispiel bei den beiden größten Mai-Tanz-Feiern bei der Feuerwehr und in der Stadthalle.

Die Feuerwehr feiert den Tanz in den Mai bereits zum zehnten Mal, erstmals aber in der neuen Wache am Voisweg. "Wir waren alle sehr gespannt, wie der neue Ort von der Bevölkerung angenommen wird. Bisher haben wir ja immer in der alten Wache in der Innenstadt gefeiert. Wir rechnen mit gut 500 Gästen", sagte Jan Neumann, einer der 35 Helfer von der Freiwilligen Feuerwehr zu Beginn des Festes um 20 Uhr.

Eine Stunde später staunte er: In der Halle war das Gedränge schon riesengroß. Weit über 1000 Besucher werden es gewesen sein, die bis um zwei Uhr nachts in den Mai tanzten. Klaus Suhrmann, Cheforganisator der Veranstaltung , freute sich: "Die Premiere in der neuen Feuerwache ist super gelaufen. Mit solch einem Andrang hätten wir nie gerechnet."

Die reifere Jugend bis 45Jahre machte in der Regel das Publikum aus. Das Erfolgsrezept für diese Veranstaltung beschrieb das Ratinger Ehepaar Georg und Iris Bilstein: "Hier trifft man viele Leute in zwangloser Atmosphäre.

Die Preise sind günstig. Ob Schnitzel, Kotelett im Brötchen oder ein Glas Bier - alles kostet nur 1,80 Euro, der Eintritt ist frei und zudem legt der Discjockey gute Musik auf." Andere waren gekommen, weil sie den Maitanz bei der Feuerwehr als Kommunikationstreffpunkt sahen. "Hier trifft man alte Bekannte oder lernt nette neue Menschen kennen."

Etwas gesetzter ging es in der Dumeklemmer-Halle zu. Hier hatte Heinz Hülshoff zum zweiten Mal einen "Tanz-in-den-Mai"-Abend veranstaltet. Zwei Live-Bands spielten im großen Saal der Stadthalle auf. Die Ratinger Coverband "Remix" und das achtköpfige Ardo-Orchester sorgten für Stimmung, zumal Heinz Hülshoff es sich nicht nehmen ließ, auch ein Potpourri seiner Hits zum Besten zu geben.

Heinz Oelmann, der gleich mit einem größeren Freundeskreis, gekommen war, erklärte: "Hier ist es viel besser als in jeder Kneipe, hier kann man wirklich gut tanzen und essen. Es ist genug Platz da. Und Live-Musik ist immer besser als vom Band. Deshalb ist es auch kein Problem, die zwölf Euro Eintritt zu bezahlen."

Heinz Hülshoff selbst war zufrieden: "Im Vorjahr hatten wir 350 Gäste, diesmal sind es 500. Wir haben nicht bewusst auf ein älteres Publikum gesetzt, aber es hat sich nun einmal so ergeben."