Lintorf: Hohe Akzeptanz für Sicherheitsdienst

Der private Wachdienst kommt in der Tiefenbroicher Siedlung gut a n. Mehr Bürger als erwartet machen mit.

Lintorf. "Mehr Sicherheit in unserer Tiefenbroicher Siedlung" - so nennt sich die Interessengemeinschaft Lintorfer Bürger, die eine private Sicherheitsfirma engagiert hat, nachdem sich in der Siedlung Wohnungs- und Autoeinbrüche gehäuft hatten (wir berichteten). Im Jugendzentrum Manege wollten die Initiatoren am Montagabend nicht nur ihr Konzept vorstellen und über bisherige Erfahrungen berichten, sondern auch um weitere Mitstreiter werben.

Rund 35 Personen waren zu dem Informationsabend gekommen. Überhaupt haben inzwischen mehr Nachbarn Vertrauen zu dem Konzept gefasst, als die Initiatoren Detlev Czoske, Thomas Buchmann und Jens Thomas anfangs erwartet hatten. Bereits 55 Mitglieder verzeichnen die drei Initiatoren von der Ina-Seidel-Straße. Die ursprüngliche Idee war es, mit der Mindestzahl von 40 Teilnehmern vier tägliche Kontrollzeiten eines Sicherheitsdienstes einzuführen.

"Wir können nun mal nicht tagsüber auf unsere Häuser aufpassen", sagt Czoske. Präsenzphasen nennt der Wachdienst die zufällig gewählten Zeiträume, in denen er in der Siedlung patroulliert. Mal zu Fuß, mal mit dem Auto. "Wir greifen nicht ein", stellt Rainer Heckermann, Chef der Wachfirma, klar. Bemerken die Wachleute verdächtige Personen oder Einbruchspuren, rufen sie die Polizei.

Die Überwachung bringt überraschende Erfahrungen für die Anwohner. Ein vergessenes Garagentor oder ein geöffnetes Fenster führten bereits dazu, dass am frühen Morgen um fünf Uhr ein Wachmann an einer Haustür klingelte und nach dem Rechten schaute. Die Aufmerksamkeit der Wachleute findet Detlev Czoske bemerkenswert. Jüngst, als er seinen Hund ausführte, sei er von einem Mitarbeiter der Sicherheitsfirma auf einer Wiese angesprochen worden.

Zur Abschreckung kennzeichnen die Mitglieder ihre Grundstücke mit Plaketten des Sicherheitsdienstes. Damit werden zugleich die Häuser erkennbar, die nicht in die Bewachung einbezogen sind. Die Präsenz hat Anwohner Uli Wienhold beeindruckt: "Es ist gut zu wissen, dass mehrfach am Tag Patrouillen durch die Straßen laufen", findet der 57-Jährige. Würde nur zweimal ein Auto mit Sicherheitspersonal durch die Siedlung fahren, wäre ihm das zu wenig.

Die Sorge um die Familie, weniger um den Besitz, ist das Hauptmotiv der Initiative. Je mehr Leute mitmachen, desto mehr Zeit verbringen die Wachleute dort. Eine Präsenz rund um die Uhr - das Langzeitziel der Initiative - wäre für Karlfried Hans "ausgesprochen beruhigend". Er hatte mit seinen Nachbarn bereits vor 16 Jahren in Hösel ein vergleichbares System aufgebaut.

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