Langenberger Chorprojekt: „Die Seele schwingt mit“

Moderne Songs, eine breite Mischung und große Pläne — das neue Langenberger Chorprojekt will hoch hinaus. Was jetzt noch fehlt, ist ein passender Name.

Langenberg. „Wenn man merkt, dass es einem den Rücken runterläuft, dann weiß man, dass es gut ist. Die Seele schwingt mit“, sagt Gerd Jansohn. Der Velberter gehört zum neuen Chorprojekt, das sich seit zwei Monaten zum Gesangsensemble entwickelt. Der Chor ist noch namenlos, hat aber schon eine Identität: Rock, Pop, Irish Folk.

„Wir fangen zum Beispiel an mit den Songs „Marry you“ von Bruno Mars, „Read all about it“ von Emeli Sandé und „Every breath you take“ von The Police“, sagt Andrea Thom, die den Chor mitgegründet hat. „Es soll etwas Einzigartiges werden. Nicht etwas, das viele gemischte Chöre machen, sondern ein Ensemble mit Wiedererkennungswert“, sagt Leiter Stefan Makoschey. Der Wittener ist hauptberuflich Realschullehrer für Musik, Philosophie und Geschichte, Konzertmusiker mit dem Schwerpunkt Querflöte und seit 25 Jahren als Dirigent unterschiedlicher Chöre aktiv.

Ehemalige Mitglieder des Tönisheider Gospelchores „voice ‘n’ spirit“ haben die Gruppe Mitte April ins Leben gerufen. Seitdem ist sie auf 20 Mitglieder zwischen 40 und 60 Jahren angewachsen, unter ihnen fünf Männer.

Gerd Jansohn ist bereits Bass im „Velberter Männerchor 1863“ und hat sich vor wenigen Wochen dem neuen Popchor angeschlossen. „Dadurch habe ich auf der einen Seite das deutsche Liedgut und auf der anderen Seite die jugendliche Frische, mit der wir die breite Masse ansprechen können. Ich fühle mich hier gut aufgehoben.“

Hier, das ist der Aufenthaltsraum des Seniorenzentrums Haus Meyberg, der dem Chor jeden Dienstagabend zur Verfügung steht. Stefan Makoschey hat diesmal seine Akustikgitarre mitgebracht, an den Verstärker angeschlossen und sich vor den im Halbkreis sitzenden Sängern postiert. Auf dem Trainingsprogramm steht das Lied „Ready for the storm” des schottischen Folkmusikers Dougie MacLean. „Ich stelle mir irische Kneipenatmosphäre vor, einen Pub mit Jungs, die schon den einen oder anderen gekippt haben“, sagt er über den gewünschten Gesangsstil — und: „Ich will Tupfen haben, wie in einem Gemälde von Renoir.“

Makoschey kann „unheimlich gut motivieren“, hebt Andrea Thom die Qualitäten ihres Chorleiters hervor. „Ich schätze es, sich hier in einer Weise entwickeln zu können, wie das vorher nicht möglich war“, sagt auch Anne Zimmer. „Das liegt an seiner angenehmen Art. Man fühlt sich nicht bloßgestellt.“ Andrea Seiler kann das bestätigen: „Ich traue mich nun, auch mal solo zu singen.“

Die Konzertreife werde man im Herbst oder Winter erreichen, sagt Stefan Makoschey und fügt hinzu: „Bis sich ein guter Chor etabliert, kann es allerdings Jahre dauern.“ Diese Perspektive ist für Andrea Seiler buchstäblich noch weit entfernte Zukunftsmusik: „Wichtig ist jetzt erst einmal, dass wir Spaß haben und ein Repertoire aufbauen. Und ein Name für unseren Chor kommt dann ganz von selbst.“

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