Langenberg: Neues Leben im Hotel Pax

Der Langenberger Unternehmer Stephan Hachmann baut das Gebäude zum Seminar- und Tagungshotel aus.

Langenberg. Eigentlich wollte sich Stephan Hachmann 2007 nur die damals noch intakte und zum Verkauf stehende Deilbachmühle angucken. Doch dann warf er zufällig auch einen Blick auf das Nachbargrundstück, wo das berühmte Hotel Pax nach und nach zerfiel. Als Kind war der Unternehmer dort sonntags immer mit der Familie zum Kaffeetrinken eingekehrt. "Wenn wir mit den Verwandten mal schön raus wollten, dann sind wir immer hierhin gefahren", erzählt der Langenberger (48). Heute ist er Hausherr am Deilbachweg.

Sieben Jahre lang stand das Gebäude schon leer, als Hachmann es besichtigte. In das frühere Hotel, das zwischendurch auch als Restaurant, Disko und Kurzzeitpflegeheim genutzt wurde, war inzwischen Wasser eingedrungen, vieles war zerfallen und baufällig.

Doch Stephan Hachmann, der Architektur studiert hat und heute ein Bauunternehmen leitet, erkannte gleich den Wert des alten Gebäudes: "Die Bausubstanz war in Ordnung." Seit rund zwei Jahren saniert und renoviert er nun schon das Anwesen, der alte Glanz kommt langsam in das Hotel zurück. Das Dach ist frisch gedeckt, die Wände wurden neu isoliert, Fenster und Türen nach und nach ausgetauscht. Ein Tagungshotel soll entstehen, Seminarräume für Managerschulungen sind bereits vorhanden. "Der große Veranstaltungsraum ist jetzt da, wo früher das Restaurant war", sagt Hachmann, der auch ausgebildeter Dachdecker und Zimmerermeister ist, und öffnet die Tür zu einem großen, verglasten Saal mit gemütlicher Sitzecke und offener Küche. "Hier kann man dann später Team-Cooking oder Ähnliches machen." Den Kamin hat Hachmann in dem großen Saal wieder instand setzen lassen, das alte Parkett wurde abgeschliffen. "Der Boden ist noch aus dem Baujahr 1960", sagt Hachmann: "Und mit dem Kamin können wir im Winter sogar das ganze Haus heizen."

Im Keller entsteht eine Wellness-Oase mit Sauna, Solarium und Fitnessraum. Nebenan liegt noch überall Werkzeug, der große, halbrunde Raum wird gerade renoviert. "Das soll hier mal später die Bar werden", sagt Stephan Hachmann: "Und nebenan kommt dann ein kleines Kino mit 18 Sitzplätzen rein." Vor dem Fenster steht ein großes, aufblasbares Schwimmbecken. "Wir haben auch eine Genehmigung für einen richtigen Pool, aber damit warten wir noch."

Es steckt viel Energie und Geld in dem Haus - wie viel, das will Hachmann lieber nicht verraten: "Das Haus habe ich günstig von der Bank bekommen, aber wenn ich in meinem Unternehmen nicht eine Dachdeckerei und Zimmerei hätte, wäre das alles gar nicht bezahlbar." Bis 2011 soll das Gebäude fertig sein, ab dann kann es für Manager-Seminare und Tagungen genutzt werden. Momentan nutzt der Langenberger das Haus noch privat, doch er arbeitet jeden Tag daran, dass der einstige Charme des Hotels zurückkehrt.

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