Land fördert die Sanierung der Stadtkirche

Für die Renovierung des ältesten Wülfrather Bauwerks werden 60 000 Euro überwiesen.

Land fördert die Sanierung der Stadtkirche
Foto: Simone Bahrmann

Wülfrath. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Renovierung der Stadtkirche in Wülfrath mit 60 000 Euro. Darauf weist jetzt der CDU-Landtagsabgeordnete Martin Sträßer hin. Die NRW-Koalition aus CDU und FDP habe für das laufende Jahr die Mittel für den Denkmalschutz von 6,1 Millionen Euro auf zwölf Millionen Euro mehr als verdoppelt. „Dadurch wird es in diesem Jahr möglich sein, auch die Sanierung der evangelischen Stadtkirche in Wülfrath mit 60 000 Euro zu unterstützen“, kündigt Sträßer an.

Die evangelische Stadtkirche sei nicht nur historisch von unschätzbarer Bedeutung für die Stadt. Sie sei auch mit dem Ensemble des Kirchplatzes ein echtes Schmuckstück und Aushängeschild für die Stadt Wülfrath, schreibt Sträßer. „Ich freue mich sehr, dass es durch die von uns zugesagte und schon im Landeshaushalt 2018 umgesetzte Erhöhung der Mittel für die Denkmalpflege auch möglich wurde, die Stadtkirche in die Reihe der Förderprojekte aufzunehmen.“

Wegen dringend nötiger Sanierungsmaßnahmen ist die Stadtkirche vorübergehend geschlossen. Das südliche Dach der Stadtkirche und die Kirchenfenster haben gravierende Mängel. „Es sind seit den letzten Sanierungsmaßnahmen 55 Jahre vergangen“, berichtet die Gemeinde auf ihrer Homepage. Um die mehr als 800 Jahre alte Stadtkirche vor größeren Schäden zu bewahren, muss nun gehandelt werden. Sonst drohen Fenster einzufallen und das Dach undicht zu werden. Neben den Baumaßnahmen an Dach und Fenstern werden auch im Innenraum einige Änderungen vorgenommen. Vor allem wird eine moderne, behindertenfreundliche Toilettenanlage eingebaut.

Mitteilung der evangelischen Gemeinde auf der Homepage

Daneben werden die Bänke so geteilt und angeordnet, dass die Kirche einen Mittelgang erhält. Die Kosten für diese Baumaßnahmen sind auf rund eine halbe Million Euro geschätzt. Da dennoch einige Wünsche unerfüllt bleiben und das Bauen an so alter Substanz immer Überraschungen beschert, „sind Möglichkeiten für konkrete Spenden vorgesehen“. Für die Spender gibt es die Möglichkeit, an geeigneter Stelle diskret, aber für den Wissenden doch lesbar mit Namen und Jahreszahl benannt zu werden. So kostet zum Beispiel eine neu gestaltete Bank 800 Euro und ein neu gefasstes Bleiglasfenster je nach Größe und Farbigkeit zwischen 6000 und 13 000 Euro.

Die evangelische Stadtkirche ist das älteste Wülfrather Bauwerk, Die Stadt zählt insgesamt 94 Baudenkmäler und sechs sogenannte Bodendenkmäler. Das sind Zeugnisse aus früheren Zeiten, die bis heute im Boden überdauert haben. Das sind beispielsweise die ehemalige Wasserburg „Haus Düssel“, ein zugeschütteter Trichterkalkofen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts im Bereich der Kreuzung Hammerstein oder die Route der „Strata Coloniensis“. Das ist ein bedeutender Fernhandelsweg des Mittelalters, erstmals erwähnt im Jahre 1065.

Zu den Baudenkmälern gehören neben der evangelischen auch die katholische Pfarrkirche St. Maximinus, viele Fachwerkhäuser, die Aprather Mühle, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, die Scheune Rehfuß, aber auch die Arbeitersiedlung Rohdenhaus.

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