Wülfrath Kreative Wege bei den Frühen Hilfen

Wülfrath · . In der aktuellen Krisenzeit können viele städtische Angebote nicht in ihrer ursprünglichen Form angeboten werden. Darunter zählt auch der Besucherservice der Frühen Hilfen, der eigentlich jeder Familie nach der Geburt eines Kindes zusteht.

 Junge Eltern sind oft verunsichert, wenn es um den eigenen Nachwuchs und dessen Bedürfnisse geht. Die Frühen Hilfen unterstützen von Anfang an, auch in der derzeitigen Ausnahmesituation.

Junge Eltern sind oft verunsichert, wenn es um den eigenen Nachwuchs und dessen Bedürfnisse geht. Die Frühen Hilfen unterstützen von Anfang an, auch in der derzeitigen Ausnahmesituation.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Der Austausch mit den Familien, aber auch das Angebot auf Hilfestellung, sind eigentlich wesentliche Bausteine dieses Besucherservice, der auch immer mit dem Frühe Hilfen-Rucksack einhergeht. „Aktuell findet die Übergabe dieses Rucksacks, der zahlreiche Informationen und Präsente für die Familien bereithält, kontaktlos statt“, erklärt Jugendamtsleiterin Bärbel Habermann. „Auf Wunsch kann der Rucksack bei uns abgeholt werden, oder wir bringen diesen bis vor die eigene Haustür.“

Der Austausch hingegen ist nur telefonisch möglich. Seit Ausbruch der Pandemie ist Kreativität in den Verwaltungsreihen gefragt. „Eine Anforderung, die wir hier sehr gut umsetzen“, ist sich auch Gudula Kohn, Leiterin der Frühen Hilfen, sicher. „Von Vorteil ist sicherlich, dass wir eine recht kleine Kommune sind. Die Netzwerkarbeit hat hier schon vor Corona sehr gut funktioniert.“ Was andere Städte derzeit auf Grund steigender Anforderungen nicht bewältigen können, findet in Wülfrath in abgewandelter Form statt. „Es ist uns beispielsweise sehr wichtig, dass uns in dieser Zeit kein Kind verloren geht“, so Gudula Kohn weiter, die in diesem Zusammenhang besonders die Arbeit der Kita- und Ogata-Einrichtungen lobt. „Der Kontakt zu den Familien wird auch in dieser schwierigen Zeit gehalten.“ Kindern aus schwierigen Verhältnissen steht der Besuch der Einrichtung ohnehin zu. „Da hat das Land bei der Aufstellung der Verordnungen sehr gut und auch klug reagiert“, sind sich Bärbel Habermann und Gudula Kohn einig.

Auch der Austausch mit den Flüchtlingshelfern ist aktuell unabdingbar. „Wenn in der Corona-Zeit beispielsweise Kinder von Flüchtlingen zur Welt kommen, werden wir diese besuchen, sobald es wieder möglich ist“, erläutert Bärbel Habermann. „Auch wenn wir derzeit noch überhaupt keine Prognose abgeben können, wann dies wieder der Fall sein wird.“

Bereits im März startete das Frühe Hilfen Netzwerk Wülfrath in Kooperation mit dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen eine weitere Aktion zur Unterstützung ratsuchender Eltern. Ab sofort sind an ausgewählten Orten der Stadt Plakate, Poster, Postkarten und Materialien zum Mitnehmen zu finden. Unter dem Motto „Normal, dass ich so unsicher bin?“ und weiteren Slogans motivieren sie junge und werdende Eltern, das anonyme und kostenlose Elterntelefon der „Nummer gegen Kummer“ (NgK) und die Onlineberatung für Eltern der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung zu nutzen. „Auch hier zeigt sich wieder, wie gut unsere Zusammenarbeit funktioniert“, ist sich Gudula Kohn abschließend sicher. „Als ich die Plakate verteilen wollte, hingen diese schon an vielen Stellen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort