Krankenhausareal: Wohnhaus statt OP-Saal

Die Freien Aktiven Schulen investieren 4,5 Millionen Euro. Die Herminghaus-Stift gGmbH plant Wohnungen.

Wülfrath. Die Tinte unter den Verträgen ist trocken. Die Freien Aktiven Schulen Wülfrath (FASW) haben das ehemalige Krankenhaus inklusive 9700 Quadratmeter Fläche von der Herminghaus-Stift gGmbH erworben. 2012 soll es mit den Neubauarbeiten losgehen, wie FASW-Geschäftsführer Robert Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz erläutert hatte.

Es wird eine Großbaustelle: Insgesamt planen die FASW, 4,5 Millionen Euro in diesen zentralisierten Bildungsstandort zu investieren. Heute werden 80 Grundschüler in der Anlehnung an die Montessori-Pädagogik auf etwa 775 Quadratmetern im Dienstleistungszentrum unterrichtet. Diese Größenordnung soll die Grundschule auf dem neuen Areal Platz beibehalten. Sie soll im ehemaligen Patientenpark errichtet werden. „Wenn alles glatt geht, könnte sie Ende 2012 stehen“, sagte Freitag. Zeitgleich soll auch die Turnhalle samt Mensa/Küche entstehen — direkt an der Düsseler Straße. „Dort wird auch der Zugang zur Schule sein.“

Die Realschule bleibt im Bettentrakt des Krankenhauses und wird ab kommendem Schuljahr ein weiteres Stockwerk beziehen. „Das Dachgeschoss und die darunter liegende Etage werden abgetragen.“ Freitag weiß, dass vor allem der Umbau des bestehenden Gebäudes sehr aufwendig sein wird. In zwei Schritten soll der Umbau realisiert werden. 115 Realschüler zählen die FASW aktuell. 150 sollen es maximal im Endausbau sein.

Während mit den Neubauten im Frühjahr begonnen werden soll, wird der Abriss des Krankenhaus-Flügels, der OP-Trakt und Kapelle beherbergt, „recht zeitnah“ erfolgen, wie es Freitag formuliert. Das sei auch Teil der Vereinbarungen mit der Herminghaus-Stift gGmbH. Die wird unter anderem einen 1000 Quadratmeter großen Streifen an der Südstraße behalten.

Insgesamt stehen der Gesellschaft nach dem Verkauf rund 6000 Quadratmeter zur Verfügung, die für Wohnungsbau vermarktet werden sollen, wie Geschäftsführer Klaus Biederbeck anführt. 13 Wohneinheiten auf der Umgebung angepassten großzügigen Grundstücken seien denkbar.

Nicht nur Robert Freitag atmet auf, dass nach drei Jahren Verhandlung das Geschäft nun über die Bühne gegangen ist. Auch Bürgermeisterin Claudia Panke ist eigenen Aussagen zufolge „mehr als glücklich“. Sie freue sich ungemein, dass die private Schule Wülfrath erhalten bleibe. „Das macht den Schulstandort attraktiver, was ein wichtiger, weicher Standortfaktor ist.“

Harmen Teesselink, Vorsitzender des FASW-Förderverein, betont, dass die Millionen-Investition trotz Landeszuschüssen ein dicker Brocken sei. Daher sollen aktiv Spenden eingeworben werden. „Wir werden Firmen anschreiben. Nicht nur in Wülfrath, sondern auch in den Städten, aus denen unsere Schüler auch kommen.“ Denn aus den direkten Nachbarorten wie Mettmann und Velbert kommen ebenso Schüler wie auch aus Düsseldorf.

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