Komponist Wiesemann fasziniert Schüler

Günther Wiesemann nimmt Gymnasiasten mit in den „inneren Zirkel“ seiner Musik.

Wülfrath. „Das war schon bewundernswert“, meinte Fiona (10) und wollte von Günther Wiesemann wissen, wie lange er denn schon Klavier spiele. Die Schülerin hat seit zwei Jahren Klavierunterricht und konnte einschätzen, wie schwierig teilweise die Kompositionen waren, die Wiesemann den knapp 60 Schülern der fünften Klassen am Freitagvormittag vorspielte.

Zum vierten Mal war der Musiker und Komponist aus Hattingen zu Gast im Gymnasium, um im Rahmen eines öffentlichen Konzerts einige seiner mehr als 400 Kompositionen vorzuspielen. Und um die Lust der Schüler auf zeitgenössische Musik zu wecken, die sich freilich nicht immer unmittelbar beim ersten Hören erschließen mag.

Eine Musik, die Hörgewohnheiten strapazieren kann, auch die von Kindern, die sich laut Wiesemann modernen Klängen in der Regel sehr aufgeschlossenen geben.

Doch immer dann, wenn es im Musikzimmer unruhiger wurde, hatte Wiesemann die Kinder mit seinem Stück überrascht und überrumpelt, ihr musikalisches Empfinden durcheinandergebracht.

Mucksmäuschenstill wurde es aber wiederum, wenn der Komponist statt auf den Tasten des Flügels zu spielen die Saiten zupfte und dem Instrument Klänge entlockte, die an eine Harfe erinnerten. „Das ist ziemlich gut“, meinte Lucas (11), der ebenfalls Klavier spielt, respektvoll.

So ungewöhnlich die Klangwelt Wiesemanns ist, so ungewöhnlich sind auch die Namen seiner Kompositionen: „Binnenkreis für Klavier“ oder „Fläche, Mitlauf und Gegenstrom II“.

Mit seinem Stück „Inner circle 5“ faszinierte er die Mädchen und Jungen mit vielen unterschiedlichen Schlaginstrumenten, wobei er den Rhythmus oder Klang des Vorgängerinstruments immer wieder aufnahm. Dazu bewegten einige Jungen sogar im Takt der Musik ihren Oberkörper, und ein paar Mädchen wollten im Rhythmus mitklatschen.

Nach den Stücken eröffnete Wiesemann kleine Fragerunden. „Wieso zupfen Sie die Saiten des Flügels?“, wollte ein Junge wissen. „Um den Klang des Klaviers zu erweitern“, entgegnete der Musiker, der ebenso wie die Fünftklässler sichtbar Spaß an dem lebendigen Musikunterricht hatte. Und der Musikschullehrerin Anna Maria Kels entlockte Wiesemann mit seinen Stücken immer wieder ein kleines Lächeln.

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