Velbert CDU triumphiert in Neviges

Velbert. · Die Wahl zum Velberter Stadtrat brachte so einige Überraschungen: Die SPD hat zum ersten Mal in ihrer Geschichte kein Direktmandat erreichen können. Lediglich für Matthias Gohr, der im Wahlbezirk Siepen-Asbruch, antrat, sah es lange Zeit so aus, als würde er vor seinem Mitbewerber von der CDU liegen.

Doch als die dazugehörigen Briefwahlstimmen ausgezählt wurden, war klar, dass auch dieser Wahlkreis an die Union geht. „Im Grunde bin ich froh, dass ich kein Direktmandat gezogen habe. Dadurch erhält die SPD zwei weitere Sitze als Überhangmandate.“ So ohne weiteres kann Gohr die Absurdität der Wahlarithmetik nicht erklären.

Die Grünen erreichten erstmals gleich vier Direktmandate: Esther Kanschat mit 31,9 Prozent in Langenberg-Mitte, wo der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete und bisher stellvertretende Bürgermeister Volker Münchow nur auf dem vierten Platz kam. Artur Busse, der sich als Vorsitzender der Bürgerinitiative Großes Feld gegen die Bebauung des Ackers an der Langenberger Straße stark gemacht hatte, trat in die Umweltpartei ein und wurde mit 30,6 Prozent der Stimmen im Velberter Osten direkt in den Rat gewählt. Julia Hüge setzte sich im Bereich Bökenbusch/Frohnberg in Langenberg mit 28,19 Prozent durch. Dadurch muss Hermann-Josef Schmitz (CDU), bisher Vorsitzender des Kulturausschusses, den Rat verlassen, weil er nicht entsprechend auf der Reserveliste abgesichert war. Mit einem ähnlichen Ergebnis (26,51 Prozent) entschied der Grüne Martin Zöller den Bereich Kuhstraße und Feldstraße in Langenberg für sich.

Die Direktkandidaten, die Neviges im künftigen Rat vertreten, gehören alle der CDU an: Marlies Ammann (Tönisheide), Stefan Ludwig (Neviges-Mitte/Tönisheide), Emil Weise (Neviges-Pöthen), Hans-Werner Mundt (Siepen) und Thomas Greco (Siepen-Asbruch). Erstmals zieht die rechtskonservative „Alternative für Deutschland“ über die Reserveliste in den Rat ein. Ihr gehören Uwe Matysik, Frank Kortmann, Rüdiger Gilles und Hans-Dieter Schneider an, der vor rund einem Jahr die Wählergemeinschaft Velbert anders verließ und fortan als Fraktionsloser dem Rat angehörte.

Durch die Überhangmandate vergrößert sich das Stadtparlament: Die Zahl der Sitze erhöht sich von 50 auf 70. Das Gremium dominieren weiter „Ratsherrn“: Gerade einmal 17 Frauen werden dem Rat angehören, der sich im Oktober konstituiert.

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