Kolping-Schauspieler nehmen die Lachmuskeln ins Visier

Mit dem Stück „Die Seniorenklappe“ hat sich die Truppe eine turbulente Komödie ausgesucht.

Kolping-Schauspieler nehmen die Lachmuskeln ins Visier
Foto: Ulrich Bangert

Neviges. Die Freunde des Boulevardtheaters dürfen sich wieder auf amüsante und gepflegte Unterhaltung im November freuen: Die Vorbereitungen der Laienspielgruppe der Kolpingsfamilie Neviges setzt zum Endspurt an. In diesem Jahr wird „Die Seniorenklappe“ von Bernd Spehling aufgeführt. „Das Stück hat viele Charaktere, neben einer alternden Diva treten einige schrullige Typen auf“, kündigt Hobbyschauspielerin Andrea Pannen an.

Ein alternder Ganove will es noch mal wissen und erbeutet 500 000 Euro bei einem Banküberfall. Doch auf der Flucht macht ihm wieder die zunehmende Arthrose zu schaffen und er taucht er kurzerhand in der Seniorenresidenz „Freundeshaus“ unter. Aber dieses Haus ist schlimmer als Arthrose, denn dort tummeln sich Personen, die glauben, früher als Schauspieler, Kriminalschriftstellerin oder Betriebsleiter bei den Kölner Verkehrsbetrieben Rang und Namen gehabt zu haben. Andere bereiten sich auf den nahenden Weltuntergang vor oder versuchen, die richtigen Worte zu finden und versorgen das ganze Chaos mit Kuchen. Schließlich wird der Bankräuber nicht nur als Mann „vereinnahmt“, seine Beute samt aller seiner Habseligkeiten und Pistole wechseln ständig die Besitzer, außerdem droht dieses Haus für den Räuber zur Endstation zu werden.

Die turbulente Komödie wurde von der Theatergruppe gemeinsam ausgesucht, seit dem Sommeranfang bereiten sich die Schauspieler unter der Regie Jürgen Werthmanns auf die Aufführung vor. „Mittlerweile proben wir ohne Textbuch“, beschreibt Andrea Pannen die Fortschritte. „Es ist ein Stück, wo viele Figuren gleichzeitig auf der Bühne stehen und nicht sprechen. Da ist es die Kunst, dass sie dann nicht langweilig wirken und auf Stichwort reagieren.“ Feinheiten, über die sich die Zuschauer keine Gedanken machen.

Während man jetzt noch zweimal in der Woche zusammenkommt, stehen ab November die Darsteller täglich für die Proben auf der Bühne. Die gewissenhafte Vorbereitung ist offensichtlich keine Belastung, sondern eher eine angenehme Herausforderung: „Das ist ein tolles Miteinander, wir lachen viel“, so Andrea Pannen, die einmal inmitten einer Aufführung einen Lachanfall erlitt. „Da kam ich gar nicht so schnell raus.“

Lampenfieber haben alle Schauspieler, so auch Ulla Vestweber, die seit zwölf Jahren auf den Brettern der „Glocke“ steht. „Das gehört einfach dazu“, so ihre Überzeugung. Sie hat viel Spaß daran, jedes Jahr in verschiedene Rollen zu schlüpfen: „Diesmal spiele ich eine alte Dame, die fest davon überzeugt ist, dass die Welt jetzt untergeht.“ Obwohl immer genug Leute zum Spielen vorhanden sind, gab es in der Vergangenheit immer mal wieder Castings, um neue Gesichter zu finden, die nicht unbedingt Mitglied der Kolpingsfamilie sein müssen.

So entwickelt Brigitte Wedler seit elf Jahren ihr Schauspieltalent, im aktuellen Stück hat sie die weibliche Hauptrolle, den männlichen Gegenpart hat Detlev Schad übernommen. Weitere Darsteller sind Alexander Schad, Vanessa und Rolf Scholten, Klaus Häger, Anna Nowak, Andrea Pannen, Ulla Vestweber und Wilhelm Funken. Das Bühnenbild gestaltet Andrea Fricana, die Technik beherrschen Volker Hönisch, Antonio Fricana und Franco Alello.

Falls den Schauspielern mitten im Stück die Worte entfallen, flüstern ihnen diese die Souffleusen Bettina Wertmann und Ulrik Erner zu. Wenn die Schauspieler noch in der letzten Reihe gut rüberkommen, dann ist das nicht zuletzt ein Verdienst von Miriam Alelleo und Eva Schöler, die für die Maske sorgen.

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