Wülfrath Klimamesse übertrifft die Erwartungen

Wülfrath · Die Premiere der Messe im Wülfrather Rathaus begeisterte die Besucher, Aussteller und Organisatoren gleichermaßen. Eine Neuauflage der Veranstaltung wurde bereits jetzt angekündigt.

 Jan-Niklas Niebisch von der Wülfrather Ortsgruppe von „Fridays for Future“ präsentierte eine Virtual-Reality-Brille, die Einblicke in das Leben von Tieren in der Massentierhaltung gab.

Jan-Niklas Niebisch von der Wülfrather Ortsgruppe von „Fridays for Future“ präsentierte eine Virtual-Reality-Brille, die Einblicke in das Leben von Tieren in der Massentierhaltung gab.

Foto: Tanja Bamme

. „Ich bin überwältigt von dieser Veranstaltung!“ Mit diesen Worten blickte Cathrin Campen von der Energie-Agentur NRW auf das Foyer und den Ratssaal des Wülfrather Rathauses. Dort fand am vergangenen Samstag Wülfraths erste Klimamesse statt. „Ein großes Lob an die Organisatoren“, so Campen, die mit einem Vortrag zum Thema Energiesparen in die Vortragsreihe der Veranstaltung einführte.

Und auch die Organisatoren selbst zeigten sich von der Messe mit nachhaltigem Bezug mehr als zufrieden. Gleichstellungsbeauftragte Gudula Kohn sowie ihre Stellvertreterin Franca Calvano und die Klimamanagerin Ursula Linda Kurzbach waren begeistert vom Zulauf, aber auch von den Akteuren. „Mir war bewusst, dass wir in Wülfrath in Bezug auf Klimaschutz gut aufgestellt sind, aber dass so viele Menschen unserer Einladung gefolgt sind, überrascht mich doch“, sagte Kohn.

Im Frauennetzwerk wurde erstmals die Idee zu einer solchen Messe laut. Wenige Monate später zeichnete sich bereits beim Vorbereitungstreffen ab, dass es im Rathaus eng werden könnte. Mehr als 20 Aussteller wollten ihre Ideen, Programme und Aktionen zum Klimaschutz vorstellen, darunter die Wülfrather Landfrauen, die zu einem Bienenquiz einluden. „Es haben sich schon einige Besucher an dem Quiz versucht“, sagte Beate Kneer. Die Vorsitzende weiß um die Notwenigkeit der Insekten: „Die Bienen sind wichtig für unser Obst und Gemüse. Steigende Temperaturen durch den Klimawandel schaden den Tieren.“

Nur wenige Meter weiter erläutert Helen Gilden am Foodsharing-Stand die Hintergründe der Initiative. „Uns geht es darum, dass wir gemeinsam dagegen einstehen, Lebensmittel wegzuwerfen“, erklärte die Wülfratherin. An ihrem Stand ließen sich Backwaren, Süßigkeiten, Teesorten aber auch Obst und Gemüse finden. „Die Produkte sind teilweise abgelaufen, aber durchaus noch genießbar“, bemerkte die Ehrenamtlerin, die stets auf die Sinne verweist. „Wenn es noch gut riecht, schmeckt und aussieht, ist es genießbar.“

„Upcycling“ nannte sich das Motto der Abteilung für Kinder- und Jugendförderung der Stadt Wülfrath. Nähmaschinen und Stoffreste standen für kreative Köpfe zur Verfügung. „Derzeit nähe ich Abschminktücher“, sagte Isabelle Schulze, die sich kurzerhand als ehrenamtliche Nähhilfe angeboten hat. Im Jugendhaus finden des Öfteren Angebote statt, die im Schwerpunkt eine nachhaltige Lebensweise beinhalten. „In unserem ,Style it up’-Angebot nähen größtenteils Mädchen aus alten Jeans und Kleidungsstücken neue Dinge. Im Trend liegen aktuell beispielsweise Stirnbänder“, stellte Angela Sprink von der Abteilung Kinder- und Jugendförderung fest.

Am Stand der Bewegung „Fridays for Future“ flossen Tränen. Sogenannte VR-Brillen verdeutlichten auf digitalem Weg das Leben von Tieren in der Massentierhaltung. „Ich konnte mir die Videos nicht komplett angucken“, gab Emily Birkner noch immer sichtlich bewegt wieder. Unverständnis für das billige Discounterfleisch machte sich bei ihr, ihren Mitstreitern und Besuchern breit. Das Ergebnis des digitalen Angebotes spiegelte sich auch auf der Themenwand wieder, die Besucher aufforderte, verschiedene Anregungen und Wünsche zu äußern. So war oft der Wunsch nach einer vegetarischen Lebensweise und achtsamen Fleischproduktion lesen.

Bürgermeisterin Claudia Panke schloss die Veranstaltung mit einem durchweg positiven Resümee ab: „Alle Zeichen sprechen dafür, dass es eine zweite Veranstaltung dieser Art geben wird. Die Messe zeigt, dass der Wunsch der Bürger groß ist, mehr über Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu erfahren.“

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