Wülfrath Sternsinger beginnen ihre Mission

Wülfrath. · Rund 160 Kinder sind in diesen Tagen in Wülfrath auf den Beinen, um Geld für Hilfsprojekte zu sammeln und ihren Segen zu bringen.

 Bürgermeisterin Claudia Panke begrüßte die Sternsinger, darunter auch Dominik, Maxi, Vincenco und Katharina (v.l.), im Rathaus.

Bürgermeisterin Claudia Panke begrüßte die Sternsinger, darunter auch Dominik, Maxi, Vincenco und Katharina (v.l.), im Rathaus.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Vincenco platzt fast vor Stolz. Mit sieben Jahren nimmt er jetzt zum allerersten Mal beim Dreikönigssingen teil, trägt ein grünes Gewand mit goldenen Rändern. „Das Gold hat meine Oma daran genäht“, erklärt der aufgeweckte Junge und strahlt. Heute ist der Grundschüler auf ganz besonderer Mission, gemeinsam mit dem neunjährigen Dominik und dem zehnjährigen Maxi: als die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar bringen sie den Segen ins Rathaus.

Im Foyer werden sie herzlich von Bürgermeisterin Claudia Pahnke empfangen. „Ich freue mich sehr, dass ihr kommt, denn mit eurem Segen können wir Mitarbeiter hier viel besser arbeiten.“ Textsicher tragen die Kinder das Lied „Stern über Betlehem“ vor, zur Belohnung gibt es große Anerkennung und ein paar frische Clementinen.

Pullover unter den Gewändern helfen gegen Kälte und Regen

„Von den Menschen haben wir auch Mandarinen und viel Süßes bekommen“, erzählt Maxi glücklich. Er ist bereits am Dienstag als Sternsinger unterwegs gewesen, genauso wie Katharina. Vincenco und Dominik werden erst noch in ihren edlen Gewändern aufbrechen. Darunter tragen sie warme Pullover mit hochgeschlossenem Kragen und dicke Schuhe, vielleicht auch eine Mütze unter der Krone, gegen den Regen und die Kälte

„Also mir macht das nichts aus“, lässt Vincenco wissen und wirkt ganz aufgeregt vor lauter Vorfreude, „Ich finde das schön, dass wir das machen, weil wir dann als Freunde zusammen sind und für die ganz armen Kinder etwas tun.“

Insgesamt 160 Kinder haben sich zu der Sternsingeraktion in diesem Jahr angemeldet. Rund 30 davon, so erzählt es Gemeindereferentin Ulrike Platzhoff, hätten sich an diesem Tage krank gemeldet. „Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht in den kommenden Tagen dabei sind, schließlich sammeln wir noch bis zum 13. Januar.“ Und: Auch die Kindergärten beteiligen sich mit den ganz Kleinen an den guten Taten, sind aber zahlenmäßig nicht erfasst.

Das Besondere in Wülfrath: obwohl die weltweit größte Solidaritätsaktion vom katholischen Hilfswerk initiiert wurde: Es beteiligt sich auch die evangelisch-reformierte Gemeinde. Für deren Pfarrer Ingo Kriegsmann ist das selbstverständlich. „Für mich gibt es schlichtweg nur ein Wir.“

Mit ihrem Einsatz unterstützen die Wülfrather Sternsinger zwei konkrete, langfristige und nachhaltige Projekte: zum einen ein Wohnprojekt in Uganda, bei dem Waisenkinder mit Erwachsenen in einer Familienstruktur zusammen leben, zum anderen ein Projekt für Straßenkinder in Nairobi, das vor allem Mädchen ein Zuhause gibt und eine Ausbildung ermöglicht. Im vergangenen Jahr sind weltweit mehr als 20 Millionen Euro an Spenden zusammengekommen alleine rund 20 000 Euro davon stammen von den Wülfrathern.

„Die Bürger hier geben sehr gerne“, erklärt Maxis Mutter, die als Begleitung immer mit von der Partie ist, „es kommt mir sogar fast so vor, als würde es jedes Jahr mehr.“ Maxi nickt und stellt fest: „Das stimmt, aber es gibt auch welche, die sind nicht ganz so nett, die schlagen die Tür wieder zu wenn sie uns sehen oder so. Aber dann gehen wir einfach weiter und lassen uns die Laune nicht verderben.“

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