Neviges Kleine Könige bereiten das Sternsingen vor

Neviges · Mehr als 300 Kinder, Begleiter und Helfer sind am Samstag, 11. Januar, im Einsatz, um in Neviges und auf Tönisheide ihren Segen in die Häuser zu tragen.

 Das Archivfoto zeigt Sternsingergruppen der Messdiener im Mariendom vor der Aussendung.

Das Archivfoto zeigt Sternsingergruppen der Messdiener im Mariendom vor der Aussendung.

Foto: Reinhard Lüdeke

. Das Motto des Dreikönigssingens des Kindermissionswerks lautet im kommenden Jahr „Frieden! Im Libanon und weltweit!“ Tina Möllney von der katholischen Gemeinde Maria, Königin des Friedens, sagt dazu: „Grundvoraussetzung, um Kindern ein bestmöglichstes Aufwachsen zu ermöglichen, sind Schutz und Geborgenheit. Leider fehlen diese elementaren Voraussetzungen in vielen Ländern gänzlich.“ So sei es leider auch größtenteils im Beispielland Libanon der Fall. Die Pfarrgemeinderätin ist für den katholischen Part der Sternsingeraktion zuständig, die in Neviges seit mehr als drei Jahrzehnten ökumenisch organisiert wird.

Gewohnter Termin wäre mit
den Weihnachtsferien kollidiert

Auf evangelischer Seite koordiniert das Team um Birgit Dywicki den Einsatz der Kinder und Jugendlichen. Auf Tönisheide laufen die Fäden der Sternsingeraktion bei Annegret Kellersohn zusammen. In der Regel sind die Tönisheider Sternsinger am ersten Samstag im Januar unterwegs, die Nevigeser folgen am zweiten. Dieses Mal werden die Kinder in beiden Ortseilen am 11. Januar durch die Straßen ziehen: „Am 3. Januar dürften sich viele Kinder und Helfer und wahrscheinlich auch eine ganze Reihe Tönisheider noch in den Weihnachtsferien befinden“, begründet Michael Kellersohn die Abweichung vom bisherigen Modus. Für den Segen, den die Kinder zu den Menschen bringen, erhalten sie meist eine kleine Spende: Im Jahr 2019 kamen in Neviges und Tönisheide 25 656,93 Euro zusammen.

„In den vergangenen Tagen wurden Anmeldezettel in den drei Grundschulen verteilt“, berichtet Möllney über die Aktion in Neviges, eingeladen ist aber jeder, der die Sternsinger unterstützen möchte. Möllney bittet um Anmeldung möglichst bis zum 15. Dezember, „damit wir entsprechend planen können.“ So waren es dieses Jahr etwa 150 Sternsinger, die nach dem ökumenischen Aussendungsgottesdienst um 9 Uhr in der Wallfahrtskirche in Gruppen von drei bis sechs Teilnehmern durch Neviges und Siepen zogen: „Vom Kleinkind im Kinderwagen bis zu jungen Erwachsenen ist alles vertreten.“

Begleitet werden die Gruppen von rund 60 „Leitsternen“, meist ältere Messdiener oder Mitglieder der Gemeindejugend, die in jüngeren Jahren selbst als Sternsinger unterwegs waren. Aufgrund der großen Anzahl werden die Gewänder bereits am Mittwoch vor dem Sternsingen in der Pfarrkirche St. Mariä Empfängnis ausgegeben.

Helfer fahren die Gruppen zu
den entlegeneren Quartieren

Wer den ganzen Vormittag unterwegs ist, bekommt natürlich Hunger: „Dann kehren die Gruppen bei unseren Sterneköchen ein“, erläutert Möllney, Familien, die die Sternsinger meist schon seit vielen Jahren zum Mittagessen einladen. Nicht zu vergessen die vielen anderen Helfer, die zum Beispiel die Gruppen zu den entlegeneren Quartieren fahren.

Auf Tönisheide treffen sich die Sternsinger um 9 Uhr am Pfarrheim von St. Antonius, wo sie sich mit Umhängen, Sternen und Kronen ausrüsten. Nach einer Andacht werden sie in den Ort ausgesendet: „Um die 40 Kinder plus Begleiter in 15 Gruppen“, sagt Annegret Kellersohn. Die Aktion auf Tönisheide ist zwar nicht explizit ökumenisch organisiert, aber natürlich sind Kinder aller Konfessionen herzlich zur Teilnahme eingeladen, ergänzt ihr Ehemann Michael. Er ist an zwei Tagen zuvor bereits mit einer Gruppe auf Neustraße und Nevigeser Straße unterwegs: „Viele Firmen freuen sich auf unseren Besuch, sind aber in der Regel nur werktags erreichbar.“ Auch auf Tönisheide sind zahlreiche Helfer aktiv – hier werden die Sternsinger mittags im Pfarrheim bekocht. Beschlossen wird die Sternsingeraktion in der Regel mit Gottesdiensten am Sonntag in Neviges und Tönisheide: „Die werden dieses Mal ausfallen, da am 12. Januar die Franziskaner mit einer Messe im Mariendom verabschiedet werden“, so Möllney.

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