„Klein, aber fair“: Zu wenig Personal und fehlende Kunden

In diesem Sommer schließt der Eine-Weltladen „Klein, aber fair“ seine Pforten.

Velbert-Neviges. Nach fast neun Jahren schließt im Sommer der Eine-Weltladen „Klein, aber fair“ im Rommelssiepen seine Pforten: „Wir haben zu wenig Leute für den Ladendienst“, nennt Marlies Pahlke, die Vorsitzende des ökumenischen Vereins „Eine-Weltkreis — ökumenischer Arbeitskreis e.V.“, den Hauptgrund.

Die Besetzung des Ladens mit ehrenamtlichen Verkäufern war seit Eröffnung am 15. November 2003 eine Herausforderung für den 30 Mitglieder zählenden Verein. Die Vorgeschichte beginnt jedoch zehn Jahre früher. Nachdem im März 1993 zum Weltgebetstag der Frauen in Neviges erstmals fair gehandelte Produkte angeboten wurden, gründete sich Wochen später der Eine-Weltkreis, der zunächst den Verkauf vornehmlich vom Wuppertaler GEPA-Fair-Handelshaus bezogener Waren nach Gottesdiensten und Marktandacht organisierte.

Mit Gründung eines eingetragenen Vereins im März 1998 begann der Verkauf auf dem Wochenmarkt, zunächst unter einem Gartenpavillon, Ende 1998 dann mit einem eigenen Verkaufsanhänger. Die Zahl der Stammkunden wuchs, und 2003 wagte man den Wechsel ins eigene Lädchen. Zum Lebensmittelangebot — Tee, Kaffee, Wein, Schokolade, Honig, Nüsse — kamen Papierwaren aus umweltschonender Produktion und Kunstgewerbe aus Indien, Afrika und Südamerika hinzu.

Neben dem Personalproblem sieht Pahlke einen Kundenrückgang: „Neviges ist fast tot, es ist kaum noch was los.“ Zudem mache sich bemerkbar, dass auch größere Geschäfte inzwischen fair gehandelte Waren ins Sortiment genommen haben, aus Sicht des Vereins durchaus eine positive Entwicklung. Dennoch: „Es ist schade, dass wir schließen müssen, wir bedauern das sehr“, sagt Pahlke. Der Eine-Weltkreis will die Arbeit aber fortsetzen, und auch der Verkauf fair gehandelter Ware könne über Aktionen weitergehen, so die Vorsitzende.

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