Wülfrath Kinderbetreuung mit Hürden

Wülfrath · . In der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses vor der bevorstehenden Kommunalwahl im September haben sich die Ausschussmitglieder von Gudula Kohn verabschiedet. Die Netzwerkkoordinatorin der Frühen Hilfen Wülfrath wird Anfang August in den wohlverdienten Ruhestand gehen.

 Abschied mit Sicherheitsabstand: Die stellvertretenden Bürgermeister Andreas Seidler (r.) und Wolfgang Preuß verabschiedeten sich gemeinsam mit einem Geschenk von der langjährigen Netzwerkkoordinatorin Gudula Kohn.

Abschied mit Sicherheitsabstand: Die stellvertretenden Bürgermeister Andreas Seidler (r.) und Wolfgang Preuß verabschiedeten sich gemeinsam mit einem Geschenk von der langjährigen Netzwerkkoordinatorin Gudula Kohn.

Foto: Tanja Bamme

Ausschussvorsitzender Wolfgang Preuß (SPD) bedankte sich gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister Andreas Seidler bei der engagierten Verwaltungsmitarbeiterin, die in den vergangenen Jahrzehnten mit viel Herzblut für die Sache einstand.

„Gudula Kohn hat mit Erfolg das Netzwerk vorangetrieben und sich mit viel Leidenschaft für die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen und gegen Kinderarmut eingesetzt“, sagte Preuß, der der baldigen Pensionärin Blumen und ein Weinpräsent überreichte.

Kohn zeigte sich von dem Abschied überrascht und gerührt. „Ich kann den Dank nur an all die Menschen zurückgeben, die in den vergangenen Jahren mitgewirkt haben“, fasste sie ihren Dank in Worte und betonte: „Die Wülfrather lassen sich gerne für tolle Ideen begeistern und scheuen es nicht, mit ­anzupacken.“

Für einen kurzen Moment war das derzeit alles bestimmende Corona-Thema zur Seite gerückt, nahm mit dem Bericht der Jugendhilfe aber wieder Raum in der Ausschusssitzung ein. „In den ersten sechs Wochen der Pandemie wurden gerade einmal zehn Prozent aller Wülfrather Kinder betreut“, fasste Udo Neumann von der Jugendhilfe zusammen. Aktuell würde sich gut ein Drittel aller Kinder in der Betreuung befinden, die Zahl solle ab kommenden Samstag nochmals steigen. „Ab Montag erwarten wir eine Wiederkehr von 80 bis 90 Prozent der Kinder in die Einrichtungen“, schätzte Neumann, der sich in diesem Zusammenhang bei den Eltern bedankte. „Vor einigen Monaten hätte noch niemand damit gerechnet, dass Eltern einmal über Wochen hinweg die Betreuung ihrer Kinder alleine bewerkstelligen müssen“, sagte der Verwaltungsmitarbeiter, der um die Problematik des Stillstandes weiß. Fehlende Chancengleichheit und Förderung sowie der Wegfall sozialer Kontakte machen für Udo Neumann die schwerwiegendsten Probleme aus.

Eine Fülle neuer Konzepte, Verordnungen und Regeln

Leicht war es auch für die Betreuer der Kita- und Tagespflegeeinrichtungen nicht. „Immer wieder kamen neue Verordnungen. Konzepte mussten umgearbeitet und neue Regeln für die Notbetreuung geschaffen werden. Aber wir waren vor Corona gut, sind es während der Pandemie und werden es auch danach sein“, stellte Udo Neumann fest.

Für die Ferienzeit plant das Jugendamt ein Ferienprogramm, das sich in den ersten und letzten beiden Wochen an Kinder, in der dritten und vierten Woche an Jugendliche richtet. Dieses Angebot soll in kleinen Gruppen initiiert werden und für die Eltern kostenlos sein. „Die Kinder müssen sich in dieser Zeit selbst um die Verpflegung kümmern“, erläuterte Jugendamtsleiterin Bärbel Habermann in ihrem Bericht.

Sie fügte hinzu, dass derzeit ein Förderantrag zur Errichtung eines Elternbüros laufe. Dieses soll zeitnah im Foyer der Wasserwelt installiert werden und als Anlaufpunkt für Wülfrather Eltern dienen. Der Antrag beläuft sich auf eine Fördersumme in Höhe von 25 000 Euro.

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