Velbert Spaß unter erschwerten Bedingungen

Neviges. · Für die Kinder-Bibel-Erlebnistage musste die Teilnehmerzahl pandemiebedingt halbiert werden.

 Die Kinder-Bibel-Erlebnistage in der Kirchhalle der Bleibergquelle kommen mit viel Musik und Tanz daher.

Die Kinder-Bibel-Erlebnistage in der Kirchhalle der Bleibergquelle kommen mit viel Musik und Tanz daher.

Foto: Ulrich Bangert

Die mehrtägige Freizeit auf dem Gelände der Diakonie Bleibergquelle gehört seit mehr als zwei Jahrzehnten zum festen Programm der Ferienspaßaktionen des Stadtjugendrings, doch durch die Abstands- und Hygienemaßnahmen, die eine komplett neue Planung erforderten, war die Aktion dieses Mal eine Herausforderung für die Organisatoren. Dem Spaß für Kinder und Betreuer tat das aber offensichtlich keinen Abbruch.

„Statt gut 100 Kindern dürfen dieses Mal nur 48 mitmachen“, erläutert Pastor Tobias Wehrheim. Schon vorab mussten die Sieben- bis Elfjährigen festlegen, ob sie sich für das Kreativprogramm mit Batik, Schmuckbasteln und Acrylmalerei, das Aktivprogramm mit Fußball, Geräteparcours und Sport oder für die Outdoor-Version mit Feuerstelle oder Geländespielen entscheiden: „Entsprechend wurden die Kinder in insgesamt sieben Gruppen eingeteilt.“ Jede Gruppe hat ihre eigene Farbe mit den dazu gehörenden Buttons, aus ganz praktischen Gründen: „Die Kinder machen alles in ihren Gruppen und dürfen sich nicht mischen“, erklärt Wehrheim eine der Regeln des Hygienekonzeptes, das vorab vom Westdeutschen Gemeinschafts-Verband abgesegnet wurde. „Letztlich musste alles komplett neu durchdacht werden.“

So sitzen die Kinder nun in Gruppen und mit viel Abstand im Kirchsaal und lauschen zum Auftakt der Geschichte von Paulus und Silas im Gefängnis. Musik machen darf nur die Band, Singen ist drinnen nicht erlaubt. Auch das Mittagessen ist nun völlig anders organisiert, unter anderem mit Tellergerichten statt Büffet. So kümmert sich die Hälfte der 45 Ehrenamtlichen, die das Ferienprogramm betreuen, um die Kinder in den Gruppen, die anderen werden für die vielen Aufgaben gebraucht, die die veränderten Abläufe erfordern.

Nach dem Essen geht es in den einzelnen Workshops weiter: Bei der Gruppe Orange steht Basteln auf dem Kreativ-Programm. Mit Zahnstochern hat Pia Weinkorken zu einem Floß zusammengesteckt. Jetzt bemalt sie das Segel, ein dreieckiges Stück Papier, mit einem Totenkopf: „Das wird ein Piratenfloß“, erklärt die Neunjährige – später werden die kleinen Flöße auf dem großen Teich vor dem Hauptgebäude schwimmen. Wie viele Kinder ist Pia nicht zum ersten Mal bei der Ferienaktion der Bleibergquelle: „Wir machen immer wieder was anderes“, erklärt die kleine Velberterin, warum sie gern wiederkommt.

Auf dem Weg zum nächsten Team am Abseilturm sitzt eine Gruppe auf der Bank vor dem Berufskolleg und brütet über den Hinweisen auf einem Zettel, wohin der Weg führt: „Wir suchen einen Schatz“, erklärt die siebenjährige Julia. Ihre Gruppe arbeitet sich auf dem Weg über das Gelände von einem Versteck zum nächsten, um das Geheimnis des Schatzes zu lösen. Zwei andere Gruppen probieren derweil die Seilbahn und das Kistenklettern im Wald hinter dem Berufskolleg aus.

Am Seitentrakt des Gebäudes steigt Leonie im Klettergeschirr und gut mit Seilen gesichert über die Balkonbrüstung im dritten Obergeschoss: Langsam lässt Ingo Knops die Achtjährige herab. Der Lehrer und sein Kollege Achim Scholz unterrichten die Auszubildenden in Erlebnispädagogik, einige absolvieren nun unter den wachsamen Augen der Pädagogen einen praktischen Teil der Schulung. Erzieher-Azubi Malang empfängt Leonie am Boden, löst die Seilsicherung. „Es macht uns allen großen Spaß“, sagt der Velberter, der später mit den anderen beteiligten Azubis und den Lehrern die Aktion nachbesprechen wird.

Für Pastor Wehrheim eine gelungene Symbiose: Die jungen Studierenden des Berufskollegs ermöglichen so manche außergewöhnliche Aktion, sammeln zugleich praktische Erfahrung. Unterdessen steht Leonie schon wieder auf dem Balkon – sie möchte die aufregende Seilfahrt gern wiederholen.

Nach der Teatime geht es noch einmal hinaus auf den Parkplatz neben der Kirchhalle, wo die gemeindeeigene Band bereits die Instrumente aufgebaut hat. Mit viel Abstand zueinander und im Freien ist ein wenig Singen erlaubt.

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