Karneval im Mai — das ist echt jeck

Einmalig: Im Frühling zieht der Velberter Zug durch die Stadt. Die WZ zeigt mit Zugleiter Michael Schmidt die Vor- und Nachteile auf.

Karneval im Mai — das ist echt jeck
Foto: U. Bangert

Velbert. Karneval im Frühling, das ist einmal eine ganz neue Erfahrung. Die Düsseldorfer haben ihren ausgefallenen Zug bereits am 13. März nachgeholt und die Ratinger folgen am 5. Mai. Was wird anders, wenn im Mai die Kamelle fliegen? Die WZ beleuchtet Vor- und Nachteile.

Das Wetter Wenn der Zoch sich in Velbert am 28. Mai um 14.30 Uhr in Bewegung setzt, liegen natürlich die Chancen gut, dass die Temperatur höher liegt als im Februar. Zugleiter Michael Schmidt glaubt sogar, dass der Lindwurm, der jetzt den nüchternen Namen „Brauchtumszug“ trägt, vielleicht mehr Leute mobilisiert denn je. „Bei gutem Frühlingswetter locken wir vielleicht Besucher an, die sonst mit Karneval nicht viel am Hut haben.“

Die Dimension Not macht erfinderisch: Dem Festausschuss war direkt klar, dass man die Besucher nicht „nur“ mit einem einstündigen Zug in die Stadt locken kann. Schmidt: „Wir planen ein richtiges eintägiges Stadtfest.“ Um 12 Uhr startet auf dem Europaplatz eine Open—Air-Party. Ab 14 Uhr legt ein DJ auf, um 15 Uhr gibt es Karnevalsmusik mit „De Drömmelköppe“ und um 19 Uhr leitet die Cover-Band „The Wounded Ducks“ die Feier-Nacht ein.

Der Termin Ganz klar: Es ist ein Vorteil, wenn eine Stadt ganz alleine feiert. Schmidt: „Wir haben bei dem Termin extra darauf geachtet, dass es in Velbert keine Konkurrenzveranstaltungen gibt.“ Hinzu kommt: Es gibt auch nirgendwo anders einen zeitgleichen Zug. So ist nicht nur das Velberter Prinzen- und Kinderprinzenpaar mit von der Partie, sondern auch Brauchtumspersonal aus anderen Städten wie Bottrop und Langenfeld.

Das Gefühl Organisator Miachel Schmidt hat keinerlei Zweifel, dass sich Karneval ohne Probleme auch im Mai feiern lässt. „Bei jeder Sommerparty werden doch Karnevalshits gespielt. Das funktioniert“, sagt er. Allerdings muss er einräumen, dass er nicht wisse, ob sich das exakt gleiche „Helau-Gefühl“ wie zur fünften Jahreszeit einstellt. Doch klar ist: Die Velberter werden sich alle Mühe geben.

Die Kosten „Uns sind ein paar Extra-Kosten entstanden“, sagt Schmidt. Die gebuchten Bands treten zwar einfach später auf, doch alle Genehmigungen musste der Festausschuss doppelt bezahlen. Und auch für die Party auf dem Europaplatz greifen die Organisatoren gesondert in die Tasche. Zum Ausgleich wird es einen Sonderpin geben, den es für drei Euro bei allen Karnevalisten zu kaufen gibt. „Mit den Einnahmen wollen wir den Ausgleich schaffen“, so Schmidt, für den der späte Zug auch eine persönliche Herausforderung ist. „Ich musste bei der Planung wieder bei Null anfangen.“

Die Wagen Der Mai-Zug wird weniger Wagen haben als sonst. „Das war vielen Gruppen logistisch einfach nicht möglich, ihren Wagen so lange irgendwo unterzustellen“, weiß Michael Schmidt. Wie es insgesamt um die Teilnehmerzahl aussieht, kann er noch nicht abschließend sagen. „Im Moment bin ich sehr zufrieden“, sagt er. Wer mitmachen möchte, hat noch bis zum 21. Mai die Möglichkeit sich bei Schmidt anzumelden: 0170/8028622.

Übrigens hat sich die Diskussion um die Abschaffung der Wagen beim Velberter Zoch im Sande verlaufen. Sie war wegen steigender Sicherheitsauflagen aufgekommen. Schmidt gibt Entwarnung: „Wir möchten weiterhin jedem die Möglichkeit bieten, auch auf Wunsch mit Wagen teilzunehmen.“

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